Krise. Die Finanzkrise hat auch die Medienbranche in ihren Grundfesten erschüttert. Liquidität ist knapp, Kredite sind kaum zu bekommen, Marktteilnehmer üben sich in Zurückhaltung. In den allgemeinen Kurssturz börsennotierter Medienfirmen ist auch die Odeon Film AG gerutscht. Deren Aktien halten seit zwei Jahren die Medienfonds GFP 2 und 3.

Flop. Der Kauf von Odeon hat die GFP-Fonds 2 und 3 letztendlich nur vor neue Probleme gestellt. Der Aktienkurs von Odeon ist seit dem GFP-Einstieg auf ein Drittel zusammengeschmolzen. Den Kurseinbruch konnte auch der Kauf der Hofmann & Voges nicht aufhalten. Die Umsätze legten bei Odeon durch die Übernahme der Produktionsfirma zwar zu. Aber die Kosten drücken das Ergebnis. Die jüngste Kinoproduktion „Die drei Fragezeichen“ floppte. Nur wenige Titel fanden Absatz – und das auch nur zu wesentlich geringeren Preisen als geplant.

Ausblick. Im November 2008 steht die nächste Gesellschafterversammlung im GFP 2 an. Derzeit verschafft sich Groenewold ein Stimmungsbild unter den Anlegern, um dann im Herbst Zukunftsszenarien vorzustellen. In einer Umfrage im Juli sprach sich bei einem Rücklauf von 30 Prozent gut die Hälfte dafür aus, die Odeon-Aktien künftig persönlich halten zu wollen. Vorteil: Jeder Gesellschafter könnte dann selbst bestimmen, wann er bei Odeon aussteigt.

fondstelegramm-Meinung. Beim Steuermodell sieht sich der GFP-Geschäftsführer David Groenewold auf der sicheren Seite. Die Betriebsprüfungen seien abgeschlossen, die Verlustzuweisungen weitgehend wie geplant anerkannt. Auf der Ausschüttungsseite werden die GFP-Fonds jedoch ein klares Verlustgeschäft bleiben. Der Verkauf der Odeon oder einzelner Töchter ist sicherlich eine Option, die Groenewold prüfen dürfte. Wenn dies im kommenden Jahr geschähe, träfe bei einer Sonderdividende die Anleger die ab 2009 geltende Abgeltungssteuer. Groenewold dürfte dann nur ein Mantelverkauf bleiben. Die Situation für die Anleger ist unbefriedigend.

Lukrative Medienfonds bleiben eine Utopie.