Angebot. Der Fonds beteiligt sich zu 100 Prozent an fünf Schiffsgesellschaften, die einen Bauvertrag für jeweils ein Panamax-Vollcontainerschiff unterzeichnet haben. Das Investitionsvolumen der Fondsgesellschaft und der fünf Schiffsgesellschaften beträgt insgesamt rund 281 Millionen Euro inklusive Agio. MPC und die Reederei Claus-Peter-Offen haben eine Platzierungsgarantie für das gesamte Eigenkapital abgegeben. Die Fondswährung ist Euro. Anleger können dem Fonds direkt oder über einen Treuhänder mit mindestens 10.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio beitreten. Die Schiffsgesellschaften optieren zur Tonnagesteuer. Die Anleger erzielen Einkünfte aus Gewerbebetrieb und können frühestens zum geplanten Fondsende am 31. Dezember 2026 ihre Beteiligung kündigen.

Zielmarkt. Laut Clarkson gab es im Dezember 2007 727 Panamax-Containerschiffe mit 3.000 bis 5.000 TEU. Bis 2012 sollen weitere 312 Schiffe gebaut werden. Ein signifikantes Verschrottungspotenzial gibt es nicht. Um die wachsende Flotte zu beschäftigen, bedarf es einer entsprechend hohen Nachfrage. Diese wird primär durch die aufstrebenden Märkte Asiens, dem damit verbundenen stark wachsenden Fernost-Europa-Verkehr und auch durch den Handel zwischen einzelnen asiatischen Ländern bestimmt. Lange Wartezeiten an Häfen und gedrosselte Reisegeschwindigkeiten zwecks Treibstoffeinsparung tragen ihr Scherflein bei. Bis 2015 soll der Ausbau des Panamakanals abgeschlossen sein, der dann auch für Postpanamax-Schiffe befahrbar sein wird. Zeitweise Überkapazitäten an Panamax-Containerschiffen gänzlich auszuschließen, wäre in Anbetracht der vielen Unsicherheitsfaktoren falsch.

Historie. Bis Ende 2006 hatte MPC 207 Fonds mit einem Eigenkapitalvolumen von rund 5,2 Milliarden Euro platziert. Von diesen Fonds waren 87 Schiffsfonds mit einem Eigenkapital von rund zwei Milliarden Euro. Von den 87 Schiffsfonds leisteten bis Ende 2006 66 Ausschüttungen, davon 25 planmäßig, bei 21 Schiffen lag die Ausschüttung über und bei 20 unter Plan. Von den 82 Fonds mit in Fahrt befindlichen Schiffen wurden für acht die Tilgungen planmäßig gezahlt, bei 64 Fonds konnten Sondertilgungen geleistet werden, bei zehn Fonds lag die Tilgung unter den prognostizierten Werten. Die Betriebsergebnisse bei 68 Fonds lagen bei 16 Fonds im Plan, bei 21 Fonds darüber, 31 Fonds verfehlten die kalkulierten Betriebsergebnisse. Liquidierte Fonds oder Fonds mit noch nicht abgelieferten Schiffen wurden nicht erfasst.

Reederei. Vertragsreeder ist die Reederei Claus-Peter Offen GmbH & Co. KG (CPO). CPO besteht seit 1971. Sie beschäftigt rund 100 Mitarbeiter in Hamburg und 3.000 Mitarbeiter weltweit. Derzeit bereedert CPO 77 Containerschiffe zwischen 1.500 und 12.600 TEU, von denen 51 Schiffe durch MPC platziert wurden. Die Flotte hat ein Durchschnittsalter von nur sieben Jahren.

Schiffe. Die fünf Schiffsgesellschaften haben im März 2007 je einen Schiffbauvertrag mit der Hyundai Heavy Industries im koreanischen Ulsan abgeschlossen. Die Kaufpreise lagen bei 66,9 Millionen US-Dollar pro Schiff. Laut Clarkson betrugen die Neubaupreise für Panamax-Containerschiffe mit 4.600 TEU (345 TEU mehr als die Fondsschiffe) im Jahr 2007 rund 80 Millionen US-Dollar. Im Schiffsgutachten von Ingo Schlüter vom 7. November 2007 wurden die Kaufpreise mit „angemessen“ bewertet mit dem Hinweis: „Für einen wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb der Schiffe über die nächsten Jahre ist es … in gewissen Grenzen erforderlich, dass die Schiffe eine an die jetzige Charter anschließende Beschäftigung erhalten, die in ihrer Höhe nicht wesentlich geringer als die abgeschlossenen Raten sind.“ Die baugleichen Panamax-Vollcontainerschiffe verfügen über eine Containerkapazität von etwa 4.255 TEU beziehungsweise 2.800 TEU à 14 t homogen, davon 560 TEU Kühlcontaineranschlüsse. Die Ablieferung der Schiffe von der Werft an die Schiffsgesellschaften ist zwischen Januar und September 2009 vorgesehen.

Finanzierung. Nur 35,7 Prozent der Gesamtinvestitionskosten inklusive Agio werden aus Eigenkapital finanziert, 64,3 Prozent mittels Darlehen. Von der Commerzbank liegen verbindliche Darlehenszusagen für vier Schiffe vor, der Darlehensvertrag mit der Nord LB für ein Schiff wurde unterzeichnet. Die Hälfte des Betrags valutiert in US-Dollar und bis zu 50 Prozent in japanischen Yen. Der hohe Darlehensanteil in Yen ist unweigerlich mit erhöhten Währungsrisiken verbunden. Die Tilgung der Darlehen erfolgt über einen Zeitraum von 16 Jahren. Die Schiffsgesellschaften haben Zwischenfinanzierungsdarlehen mit der Commerzbank AG und mit der Norddeutschen Landesbank Girozentrale in Höhe von maximal rund 180 Millionen Dollar aufgenommen. Auch hier kann die Hälfte der Darlehen in japanischer Yen valutieren.
88,2 Prozent der Gesamtinvestitionskosten werden für den Erwerb der Schiffe ausgegeben. 0,06 Prozent fließen in eine Liquiditätsreserve, 3,4 Prozent sind Finanzierungskosten. 8,4 Prozent sind Fondsnebenkosten, das entspricht rund 23 Prozent des Eigenkapitals und bewegt sich am oberen Ende des Marktüblichen.

Charter. Für drei Schiffe wurde im März 2007 ein Chartervertrag mit Hamburg Süd für fünf Jahre plus zwei mal ein Jahr Option abgeschlossen. Die Chartereinnahmen für die Festcharterperiode betragen 25.800 beziehungsweise 25.900, für den Optionszeitraum 27.000 beziehungsweise 27.100 US-Dollar pro Tag.
Zwei Schiffe wurden für fünf Jahre an die United Arab Shipping Company, Kuweit (UASC) verchartert. Die vereinbarten Charterraten betragen 30.125 US-Dollar pro Tag. Die im Vergleich zum Vertrag mit Hamburg Süd höheren Charterraten resultieren aus dem um ein halbes Jahr späteren Vertragsabschluss in einem Markt mit steigenden Charterraten. Als Anschlusscharter wurden je Schiff für die gesamte Laufzeit 29.750 US-Dollar je Tag kalkuliert.
Die Festcharterraten und die Raten für den Optionszeitraum für die drei an Hamburg Süd vercharterten Fondsschiffe liegen deutlich unter dem durchschnittlichen Wert der in den vergangenen sechs Jahren im Hamburg-Index erfassten Schiffe. Die Festcharterraten für die zwei an UASC vercharterten Schiffe liegen über dem Durchschnittswert des Hamburg-Index. Die kalkulierte Anschlusscharterrate liegt leicht über dem Sechs-Jahres-Durchschnitt des Hamburg-Indexes.

Verlaufsprognose. Die Bereederungsgebühr mit vier Prozent und die Befrachtungskommission mit ein bis 2,5 Prozent der Bruttochartereinnahmen sind in ihrer Summe als marktüblichen einzustufen. Es wurden 360 Einsatztage angenommen, in den Jahren mit Dockung 350 Tage. Dieser Ansatz ist zwar marktüblich, berücksichtigt jedoch weder Zwischendockungen noch weniger Einsatztage am Ende der Laufzeit. Für die gesamte Betriebsphase wurde ein Wechselkurs von Euro zum US-Dollar von eins zu 1,35 angenommen – ein nicht gerade vorsichtiger Ansatz. Die Schiffsbetriebskosten wurden für 365 Tage mit anfänglich rund 6.671 US-Dollar je Tag und Schiff kalkuliert und mit jährlich drei Prozent gesteigert. Bei der Kalkulation der Betriebskosten wurde kein Sicherheitspolster eingebaut.
Die Schiffe sollen nach 17,6 Jahren zu 35 Prozent der Anschaffungskosten inklusive Erstausrüstung und Bauaufsicht, wieder veräußert werden, das ist relativ viel. Vertragsreeder und Initiator erhalten insgesamt 2,3 Prozent der Veräußerungserlöse.

Rückfluss. Aus den laufenden Ausschüttungen sollen die Anleger laut Prognose bis 2026 insgesamt rund 154 Prozent ihres Eigenkapitals und weitere rund 91 Prozent aus dem Schiffsverkauf erhalten – das sind insgesamt 245 Prozent vor Steuern und rund 243 Prozent nach Steuern.

fondstelegramm-Meinung. Flotte und Nachfrage nach Panamax-Schiffen wachsen, ob und wann zeitweilige Überkapazitäten entstehen, hängt von der künftigen weltwirtschaftlichen Entwicklung ab. Die Schiffe wurden zu einem zum Erwerbszeitpunkt angemessenen Kaufpreis erworben, der Kauf war aber kein Schnäppchen. Der relativ hohe Darlehensanteil und die hohe Yen-Finanzierung erhöhen das Risiko im Fonds. Gesichert wurden die Wechselkurse für die Investitionsphase, die Zinsen für die Bauzeitfinanzierung und für fünf Jahre die Zinsen der Schiffshypothekendarlehen. Einsatztage und Euro-Dollar-Wechselkurs wurden äußerst knapp kalkuliert. Die Veräußerungserlöse wurden recht optimistisch dargestellt.

Die Kalkulationen bewegen sich bei diesem Fonds meist nur am Rande des gerade noch Vertretbaren.