Angebot. Der Fonds beteiligt sich an vier Schiffsgesellschaften, die ein Post-Panamax-Containerschiff bauen lassen und drei neue Feeder-Containerschiffe besitzen. Das Fondsvolumen inklusive Agio beträgt rund 195,5 Millionen Euro. Die Fondswährung ist Euro. Anleger können sich ab 10.000 Euro am Fonds beteiligen. MPC und Vertragsreeder Claus-Peter Offen garantieren die Platzierung des Eigenkapitals. Die im Handelsregister einzutragende Haftsumme beträgt zehn Prozent des Beteiligungsbetrags. Die Schiffsgesellschaften optieren zur Tonnagesteuer. Anleger erzielen Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Sie können ihre Beteiligung frühestens zum 31. Dezember 2027 kündigen.

Zielmarkt. Derzeit gibt es rund 180 Containerschiffe mit mindestens 8.000 TEU, darunter 123 mit 8.000 bis 8.999 TEU. Die Schiffe sind nicht älter als vier Jahre. Die zu erwartende massive Ausweitung der Containerschiffsflotte kann mittelfristig dazu führen, dass das Angebot die Nachfrage übersteigt. Von den derzeit 528 Containerschiffen zwischen 1.500 und 1.999 TEU haben rund 40 Schiffe das Verschrottungsalter erreicht. Bis Ende 2011 werden voraussichtlich 112 Schiffe neu auf den Markt gelangen, so dass sich in diesem Segment ein jährliches Wachstum von noch moderaten rund vier Prozent ergibt.

Schiffe. Das „CPO Bremen“ gehört mit 8.580 TEU zur Post-Panamax-Klasse. Hyundai Heavy Industries plant, das Schiff im November 2009 abzuliefern. Laut MPC verläuft der Baufortschritt planmäßig. Der Kaufpreis betrug 123,3 Millionen US-Dollar. Laut Gutachter bewegten sich die Neubaupreise bei Vertragsabschluss auf hohem Niveau. Vor diesem Hintergrund und der bereits vereinbarten Charter wurde der Kaufpreis als „angemessen“ bewertet und es als wünschenswert erachtet, dass die Anschlusscharter nicht viel niedriger als die Festcharter sei. Die Feeder-Containerschiffe verfügen über eine Tragfähigkeit von 1.841 TEU und sind mit drei Kränen à 45 t ausgestattet. Sie wurden im März und April 2008 von Hyundai Mipo Dockyard an die mit Reeder und Initiator verbundenen Verkäufer-Gesellschaften abgeliefert und sollen im Oktober 2008 von den Schiffsgesellschaften übernommen werden. Der Kauf erfolgte im Juni 2008 für jeweils umgerechnet rund 43,5 Millionen US-Dollar inklusive Kaufnebenkosten. Der Gutachter bezeichnete dies im Hinblick auf die abgeschlossene Charterrate und die überdurchschnittliche Ausstattung als günstig. Neubaupreise für Schiffe mit 1.700 TEU lagen im März 2008 bei 42 Millionen US-Dollar.

Charterer. Für das MS „CPO Bremen“ wurde ein achtjähriger Chartervertrag plus vier Jahre Option mit Hapag-Lloyd zu sehr guten 45.200 US-Dollar pro Tag abgeschlossen. Dynamar hat das Unternehmen im Juli 2008 mit 2 bewertet. Die Anschlusscharter wurde mit 47.000 US-Dollar pro Tag und damit höher als die Festcharter kalkuliert. Das MS „San Adriano“ wurde für ein Jahr an die United Arab Shipping Company (Kuweit) verchartert. Dynamar hat den Charterer im September 2007 mit 2 bewertet. Die anderen Feederschiffe wurden für 1,5 Jahre an die südamerikanische Compania Sud Americana de Vapores S.A. verchartert. Dynamar hat sie im März 2008 mit 2 bis 3 bewertet. Für alle drei Schiffe wurden Charterraten von 19.500 US-Dollar pro Tag vereinbart. Dieser Wert wurde für die gesamte Fondslaufzeit angenommen, eher optimistisch – der Wert liegt über dem Hamburg-Index der vergangenen 9,5 Jahre für Schiffe zwischen 1.000 und 1.299 TEU à 14 t homogen.

Vertragsreeder und technischer Ausfallpool. Vertragsreeder Claus-Peter Offen bereederte Ende vergangenen Jahres 77 Schiffe, darunter 53 aus MPC-Fonds. Statt mit einer Loss-of-Hire-Versicherung, fahren die Fondsschiffe im technischen Ausfallpool des Reeders. Im Pool befinden sich derzeit 42 Schiffe mit einem Durchschnittsalter von unter drei Jahren. Die Poolmitglieder tragen durch technische Schäden entstandene Einnahme-Ausfälle bis maximal 180 Tage. Der Poolvertrag läuft bis Ende 2010 und wird bei ausbleibender Kündigung automatisch um ein Jahr verlängert.

Finanzierung. 35,5 Prozent des Fondsvolumens inklusive Agio werden aus Eigenkapital finanziert. 64,5 Prozent sind Darlehen, die in 15 beziehungsweise 17 Jahren zu tilgen sind und mindestens zur Hälfte in US-Dollar, der Rest in Japanischen Yen valutieren. Verbindliche Darlehenszusagen liegen vor. Der Eigenkapitalanteil für den Erwerb des „CPO Bremen“ wurde zum Kurs von 1,3761 Dollar je Euro gesichert, der Yen-Anteil mit 115,07 Yen pro Dollar. Für die Feederschiffe erfolgte keine Kurssicherung. 90,1 Prozent des Fondsvolumens inklusive Agio werden für den Erwerb der Schiffe ausgegeben, 2,2 Prozent für die Finanzierung, jeweils rund 0,1 Prozent für eine Liquiditätsreserve und die vorbereitende Bereederung, 7,5 Prozent für weitere Fondsnebenkosten, das entspricht noch marktüblichen, aber nicht günstigen 21,1 Prozent des Eigenkapitals.

Verlaufsprognose. Die Bruttochartererlöse werden um die Bereederungsgebühr von drei bis vier Prozent, die Makler- und Adresskommission von 0,25 (nach Charterauslauf 1,25) Prozent für das „CPO Bremen“ und 2,5 Prozent für die Feederschiffe vermindert. Die laufenden Fondsnebenkosten betragen im ersten vollen Jahr 0,6 Prozent des Eigenkapitals und sind vergleichbar mit anderen Schiffsfonds. Im Jahr 2027 sollen das MS „CPO Bremen“ zu prospektierten 30 Prozent der Anschaffungskosten einschließlich Erstausrüstung und Bauaufsicht und die Feederschiffe zu 27,5 Prozent der Kaufpreise veräußert werden. Der Vertragsreeder erhält zwei Prozent, der Treuhänder 0,3 Prozent der Verkaufserlöse.

Rückfluss. Während der Fondslaufzeit wurden Auszahlungen von 164 Prozent des Eigenkapitals (ohne Agio) prognostiziert, bei Verkauf weitere 76 Prozent, was einer Gesamtauszahlung von rund 240 Prozent nach Steuern entspricht. Die geplante IRR-Rendite nach Steuern möchte MPC nicht nennen. Nach eigenen Berechnungen beträgt diese rund 6,4 Prozent nach Steuern.

fondstelegramm-Meinung. Die Wachstumsraten für den Feeder-Containerschiff-Markt sind noch moderat. Das langfristig vercharterte Post-Panamax-Schiff würde selbst bei einem etwaigen möglichen Angebotsüberhang im Containerschiffmarkt diese Zeit gut überstehen. Allerdings wurde das Schiff zu einem Zeitpunkt hoher Werftpreise gekauft. Nur unter Einbeziehung der relativ hohen abgeschlossenen Charterrate wurde der Kaufpreis als angemessen bewertet mit dem Hinweis, dass möglichst auch die Anschlusscharterraten auf diesem hohen Niveau liegen mögen. Die Anschlusscharterraten wurden bei allen Schiffen optimistisch kalkuliert.

Anleger dieses Fonds müssen auf gleichbleibende oder steigende Chartermärkte hoffen.