Abstimmung. Commerz Real lädt die Gesellschafter der beiden Flugzeugfonds 176 und 178 zur Abstimmung über einen Kaufvertrag mit Lufthansa ein. Am 11. Dezember sollen sie den Verkauf der beiden Fondsflieger beschließen. 2010 hatte Commerz Real die beiden Flugzeugfonds 176 und 178 emittiert, die seither jeweils einen A319 bewirtschaften. Der Verkauf war notwendig geworden, weil Leasingnehmer Air Berlin im Sommer dieses Jahres in die Insolvenz schlidderte.

Kaufvertrag. Am 30. November 2017 wurden mit der Lufthansa zwei Verträge über den Kauf der beiden Maschinen geschlossen. Sie stehen unter Zustimmungsvorbehalt durch die Gesellschafter. Das Assetmanagement hatte zunächst das Ziel, nicht zu verkaufen sondern einen neuen Leasingvertrag abzuschließen, um nicht unter die Spekulationssteuer zu fallen. Von den sechs Interessenten, mit denen Gespräche geführt wurden, war jedoch nur einer grundsätzlich an einem Leasing- anstatt eines Kaufvertrags interessiert, allerdings zu Konditionen, die nicht einmal den Kapitaldienst ermöglicht hätten, von Auszahlungen ganz zu schweigen.

Konditionen. Der vereinbarte Kaufpreis beträgt 11,5 Millionen US-Dollar je Flugzeug. Nach Abzug des Fremdkapitals, einer Vorfälligkeitsentschädigung und Kosten stellt Commerz Real einen Gesamtmittelrückfluss von rund 146 Prozent vor Steuern in Aussicht, davon sind 54 Prozent in den Bewirtschaftungsjahren schon zurückgeführt worden. Die Nachsteuerbetrachtung sieht – wegen des Verkaufs nach weniger als zehn Jahren – weniger rosig aus. Wer zum Höchststeuersatz veranlagt wird, dem bleibt eine Rendite von jährlich 1,3 bis 1,4 Prozent.

Pläne. Bei Fondsauflage war geplant, die beiden Flugzeuge erst im Jahr 2024 zu verkaufen. Grundlage der Exitplanung waren damals drei Wertgutachten, von denen das mit dem niedrigsten Wert für 2024 immer noch einen erzielbaren Verkaufserlös von dann steuerfreien 14,5 Millionen US-Dollar annahm. Dr. Peters hat 2007 einen Fonds mit zwei A319 aufgelegt und kalkulierte im Prospekt mit Verkaufserlösen im Jahr 2024 nach 17 Betriebsjahren mit 15,8 Millionen US-Dollar. Auch die beiden Fondsgesellschaften Flight Invest 47 und 48 von Hannover Leasing hatten ihre beiden A321 an Air Berlin vermietet und bemühen sich derzeit um eine Neuvermietung oder einen Verkauf, haben jedoch noch keinen Vertrag vorliegen. Hannover Leasing hat kürzlich per Gesellschafterbeschluss lediglich über Mindestsummen sowohl für einen Verkauf als auch für einen Anschlussleasingvertrag abstimmen lassen.

Nicht nur die A380-Investoren zittern.