Auf Kaution freigelassen. Wegen des Verdachts, die Crew hätte ölverschmutztes Wasser verklappt, hatte die US Coast Guard das MS Cornelia in Duluth, am westlichsten Ende der großen Binnenseen im Norden der USA Anfang November 2015 festgesetzt. Gegen Hinterlegung eines Sicherheitsbetrags in Höhe von 325.000 US-Dollar – den Vernehmen nach hat den die Vertragsreederei MST aufgebracht – zuzüglich eines nicht näher bezifferten Betrags für die Kosten der fortgesetzten Unterbringung der in den USA verbliebenen Crew, wurde das Schiff Ende Dezember wieder freigelassen und nahm Kurs Richtung Tunesien.

Und wieder festegesetzt. Dort angekommen wurde das Schiff gleich wieder an die Kette gelegt. Zwei Gläubiger reklamierten Schadensersatz in Höhe von 650.000 US-Dollar wegen verspäteter Lieferung. Treuhänder Bernd Neitzel äußert Zweifel daran, dass es gelingt, das Schiff in Tunesien noch mal freizubekommen. Einer der Gläubiger oder die Kommanditisten müssten dafür mehrere Millionen Dollar zur Verfügung stellen, was aber angesichts der Tatsache, dass das Schiff bereits im vorläufigen Insolvenzverfahren ist, keinem Kommanditisten zu empfehlen wäre, und auch der infrage kommende Gläubiger habe bereits abgelehnt.

Keine Hoffnung mehr. Auch die gerichtliche Klärung der Verklappungsvorwürfe kann sich lange hinziehen und Kosten in Höhe von bis zu zwei Millionen US-Dollar verursachen. Kurzum: Der Fonds hat keine Chance mehr. Der Insolvenzverwalter geht offenbar davon aus, dass das Schiff in Tunesien kurzfristig versteigert wird. Der Erlös wird aber nicht reichen, die US-Kaution oder verbliebene Bankverbindlichkeiten auszugleichen, geschweige denn Auszahlungen an die Gesellschafter zu leisten, so dass also "von einem Totalverlust auszugehen ist".