Nordcapital: Offshore Fonds in Not
Ölpreisverfall und dickes Orderbuch lassen Markt für Plattformversorger zusammenbrechen
Boomjahre. In den Jahren 2007 bis 2010 vertrieb Nordcapital fünf Offshore-Fonds, die jeweils zwei oder drei Ölplattform-Versorgungsschiffe (PSV) beziehungsweise ein "Anchor Handling Tug Supply Vessel" (AHTS), Schiffe zur Positionierung von Ölplattformen, finanzieren. Im Zuge des Ölpreisverfalls sind auch Schiffe dieser Fonds unter Druck geraten.
Offshore Fonds 1. Zwei der drei Fondsschiffe sind inzwischen ohne Beschäftigung. Charterer Petrobras teilte kürzlich mit, die beiden in Brasilien fahrenden PSV "E.R. Bergen" und "E.R. Arendal" ab Ende August beziehungsweise Ende September 2015 nicht weiter zu beschäftigen. Weil die Schiffe ohne Beschäftigung Brasilien verlassen müssen, stehen dem Fonds Positionierungskosten ins Haus, die zusammen mit der schlechten Beschäftigungslage und gegebenenfalls erforderlichen Umrüstungen der Schiffe zu einer "Liquiditätslücke" führen, die, so Nordcapital, so groß ist, dass das Risiko der Insolvenz besteht. Es würden Gespräche über Tilgungsaussetzungen mit der Bank geführt. Auch der Abverkauf eines oder mehrerer Schiffe wird erwogen. Um entsprechend handeln zu können, forderte die Geschäftsführung die Gesellschafter auf, einen Vorratsbeschluss zum Verkauf der Schiffe zu fassen und zwar einschließlich des MS "E.R. Kristiansand", das seit März diesen Jahres im Nordsee-Spotmarkt fährt. Der Beschluss kam bereits zum 7. September zustande.
Der Offshore Fonds 5 finanziert das AHTS MS "E.R. Luisa". Auch hier hat Charterer Petrobras mitgeteilt, den Vertrag über den 16. September hinaus nicht zu verlängern. Ganz abgesehen davon, dass keine Anschlusscharter in Sicht ist, drohen auch hier Kosten für eine Neupositionierung, weil Schiffe ohne Beschäftigung Brasilien binnen 30 Tagen verlassen müssen, und eine Klassedockung steht auch an. Entsprechend erreichte die Gesellschafter ebenfalls die Aufforderung, einen Vorratsbeschluss zum Verkauf des Schiffes zu fassen. Hier läuft die Abstimmung noch bis zum 8. Oktober.
Offshore Fonds 2 und 3. Die Fonds finanzieren jeweils zwei PSV. "Die Liquiditätssituation der Fonds ist noch unkritisch", teilt Nordcapital auf Anfrage mit. Jeweils eines der beiden Schiffe ist im Fahrtgebiet Westafrika unterwegs, "wo die Einnahmen grundsätzlich noch auf etwas höherem Niveau liegen als in der Nordsee." Allerdings sind die jeweils anderen der beiden Fondsschiffe ebenfalls von Charterer Petrobras im September zurückgeliefert worden, so dass sie vor einer mit den Schiffen aus Fonds 1 und 5 vergleichbaren Situation stehen.
Offshore Fonds 4. Für die beiden Schiffe des Offshore Fonds 4 teilt Nordcapital mit, dass sie in der Nordsee im Rahmen kurzfristiger Spotchartern beschäftigt seien. Für diesen Fonds würde derzeit ein Liquiditätssicherungskonzept entwickelt.
Orderbuch. Insgesamt rechnet Nordcapital damit, dass allein Petrobras dieser Tage mehr als 50 Schiffe zurückliefern wird. Im aktuellen weltweiten Orderbuch stehen 223 AHTS, das sind rund 11 Prozent der gegenwärtigen Flotte und 357 PSV, rund 17 Prozent der gegenwärtigen Flotte, die 2015 bis 2017 zur Ablieferung kommen werden. Entsprechend wird sich die Situation in den kommenden Jahren eher verschlechtern als verbessern.
Offshore Fonds 1. Zwei der drei Fondsschiffe sind inzwischen ohne Beschäftigung. Charterer Petrobras teilte kürzlich mit, die beiden in Brasilien fahrenden PSV "E.R. Bergen" und "E.R. Arendal" ab Ende August beziehungsweise Ende September 2015 nicht weiter zu beschäftigen. Weil die Schiffe ohne Beschäftigung Brasilien verlassen müssen, stehen dem Fonds Positionierungskosten ins Haus, die zusammen mit der schlechten Beschäftigungslage und gegebenenfalls erforderlichen Umrüstungen der Schiffe zu einer "Liquiditätslücke" führen, die, so Nordcapital, so groß ist, dass das Risiko der Insolvenz besteht. Es würden Gespräche über Tilgungsaussetzungen mit der Bank geführt. Auch der Abverkauf eines oder mehrerer Schiffe wird erwogen. Um entsprechend handeln zu können, forderte die Geschäftsführung die Gesellschafter auf, einen Vorratsbeschluss zum Verkauf der Schiffe zu fassen und zwar einschließlich des MS "E.R. Kristiansand", das seit März diesen Jahres im Nordsee-Spotmarkt fährt. Der Beschluss kam bereits zum 7. September zustande.
Der Offshore Fonds 5 finanziert das AHTS MS "E.R. Luisa". Auch hier hat Charterer Petrobras mitgeteilt, den Vertrag über den 16. September hinaus nicht zu verlängern. Ganz abgesehen davon, dass keine Anschlusscharter in Sicht ist, drohen auch hier Kosten für eine Neupositionierung, weil Schiffe ohne Beschäftigung Brasilien binnen 30 Tagen verlassen müssen, und eine Klassedockung steht auch an. Entsprechend erreichte die Gesellschafter ebenfalls die Aufforderung, einen Vorratsbeschluss zum Verkauf des Schiffes zu fassen. Hier läuft die Abstimmung noch bis zum 8. Oktober.
Offshore Fonds 2 und 3. Die Fonds finanzieren jeweils zwei PSV. "Die Liquiditätssituation der Fonds ist noch unkritisch", teilt Nordcapital auf Anfrage mit. Jeweils eines der beiden Schiffe ist im Fahrtgebiet Westafrika unterwegs, "wo die Einnahmen grundsätzlich noch auf etwas höherem Niveau liegen als in der Nordsee." Allerdings sind die jeweils anderen der beiden Fondsschiffe ebenfalls von Charterer Petrobras im September zurückgeliefert worden, so dass sie vor einer mit den Schiffen aus Fonds 1 und 5 vergleichbaren Situation stehen.
Offshore Fonds 4. Für die beiden Schiffe des Offshore Fonds 4 teilt Nordcapital mit, dass sie in der Nordsee im Rahmen kurzfristiger Spotchartern beschäftigt seien. Für diesen Fonds würde derzeit ein Liquiditätssicherungskonzept entwickelt.
Orderbuch. Insgesamt rechnet Nordcapital damit, dass allein Petrobras dieser Tage mehr als 50 Schiffe zurückliefern wird. Im aktuellen weltweiten Orderbuch stehen 223 AHTS, das sind rund 11 Prozent der gegenwärtigen Flotte und 357 PSV, rund 17 Prozent der gegenwärtigen Flotte, die 2015 bis 2017 zur Ablieferung kommen werden. Entsprechend wird sich die Situation in den kommenden Jahren eher verschlechtern als verbessern.
