Fondsentwicklung. Der Fonds bewirtschaftet eine Büro- und Gewerbeimmobilie im niederländischen Den Haag. Sie wurde 2004 zum Preis von knapp 27,5 Millionen in den Fonds eingebracht, der mit 13,2 Millionen Euro Eigenkapital von Anlegern und rund 18 Millionen Euro Fremdkapital finanziert wurde. Vermietet war die Immobilie an eine Druckerei und an einen Verlag. Von 2004 bis 2011 entwickelte sich der Fonds planmäßig und schüttete 7 im Jahr 2011 sogar 7,5 Prozent aus, zusammen knapp 60 Prozent. 2013 ging die Druckerei in die Insolvenz und der Mietvertrag mit dem Verlag lief im Januar dieses Jahres aus. Seither steht die Immobilie komplett leer. 2015 mussten 70 Prozent der bis dahin erhaltenen Auszahlungen, knapp 42 Prozent der nominalen Beteiligung wieder zurückgeführt werden.

"Sollten sich hieraus noch Auszahlungen ergeben ..." Die Fondsgeschäftsführung teilte den Anlegern jetzt den erfolgten Verkauf der Immobilie mit. Der Verkaufspreis beträgt knapp 10,3 Millionen Euro. Käufer ist der niederländische Projektentwickler Vorm Ontwikkling BV. Weil mit den zurückgeführten Auszahlungen bereits ein nennenswerter Teil des Kredits abbezahlt wurde, konnte mit dem Erlös aus dem Verkauf der Immobilie der Bankkredit vollständig getilgt werden, der in der Bilanz 2015 noch mit knapp 10 Millionen Euro zu Buche stand. "Mit dem Jahresabschluss 2016 werden wir voraussichtlich im zweiten Quartal 2017 einen Schlussbericht mit einer Schlussabrechnung an alle Gesellschafter versenden. Sollten sich hieraus Auszahlungen aus der Restliquidität nach Abzug aller noch verbleibenden Kosten, Steuerzahlungen und anderen Verbindlichkeiten ergeben, werden wir Sie darüber informieren", schreibt die Fondsgeschäftsführung. Dieses Informationsschreiben dürfte ziemlich überraschungsarm ausfallen.

Für die Anleger bedeutet das einen Kapitalverlust von mehr als 80 Prozent.