Nebenkosten. Die Kostenstrukturen bei Schiffsfonds sind vielfältig. Darstellung und Höhe der Kosten weichen von Anbieter zu Anbieter oft erheblich voneinander ab. Fondsanlaufkosten von 25 Prozent und mehr bezogen auf das Eigenkapital sind keine Seltenheit. Auch die laufenden Kosten sind nicht unerheblich. Zu unterscheiden sind dabei Vergütungen, die der Initiator oder mit ihm verbundene Unternehmen einstreichen, und Kommissionen für externe Dienstleister wie Makler und Reedereien.

Kostenblöcke. Zu den wesentlichen Kostenblöcken zählen Befrachtungs- und Adresskommission, vorbereitende und laufende Bereederung, Verteilung des Reedereiüberschusses und Provisionen beim An- und Verkauf des Schiffs. Die vorbereitende Bereederung umfasst etwa die Registrierung, Radarkennung und Registeranmeldung und dient dazu, das Schiff in Fahrt setzen zu können. Bei der Adresskommission handelt es sich um eine zusätzliche laufende Vergütung für die Bearbeitung des Chartervertrags, die in der Regel der Charterer selbst oder eine Tochtergesellschaft des Charterers erhält.

Betriebskosten. Die Schiffsbetriebskosten sind Gegenstand teils hitziger Diskussionen. Im Herbst 2007 veröffentlichte die HSH Nordbank eine Studie, die allerdings nur Containerschiffe berücksichtigt. Die operativen Betriebskosten legten laut Studie um zehn Prozent zu. Auf das Personal entfällt mit 35 bis 40 Prozent der Löwenanteil des finanziellen Aufwands.

Fehlende Transparenz. In ihren Kalkulationen weisen die Initiatoren zwar Schiffsbetriebskosten aus. Ob die geplanten Ausgaben aber marktgerecht sind, wird anhand der Prospekte jedoch nicht deutlich, da die Initiatoren keine Referenzwerte ausweisen. Die Intransparenz kommt gerade den Reedern entgegen; sie verschieben einzelne Kosten zu ihren Gunsten, beobachtet Volker Frühling vom Analysehaus Moore Stephens. Nach seiner Einschätzung wollen Reeder in die Anfangskosten möglichst viele Kostenpunkte aufnehmen, auch solche, die eigentlich den laufenden Kosten zuzurechnen sind.

fondstelegramm-Meinung. Es ist nicht auszuschließen, dass sich die derzeit enorm steigenden Schiffsbetriebskosten in drei bis vier Jahren stabilisieren, eventuell auch etwas nachgeben. Das wäre vor allem dann denkbar, wenn sich die Personalsituation in der maritimen Wirtschaft etwas entspannen und sich dadurch die Personalkosten konsolidieren würden. Dennoch sollten die Initiatoren zunächst vom Status quo ausgehen – und da stehen in der Regel jährliche Kostensteigerungen in deutlich zweistelliger Höhe in den Büchern.

Mit den Nebenkosten bei Schiffsbeteiligungen befasst sich die Fondszeitung ausführlich in der Ausgabe 18-2008.