Reit-Pläne. Die spanische Regierung plant die Einführung von Real Estate Investment Trusts unter dem Namen „Cotizadas de Inversión en el Mercado Inmobiliario“ (Socimi). Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat Spaniens Wirtschaftsminister Pedro Solbes vorgelegt. Das Gesetz soll noch in diesem Jahr verabschiedet werden.

Vorteile. Im Gegensatz zu offenen Immobilienfonds, die in Spanien mindestens 50 Prozent des Portfolios in Wohnungen anlegen müssen, können Socimi in alle Immobilienarten investieren, nennt Rödl & Partner einen wesentlichen Vorteil des Vorhabens. Der für Fonds bisher versperrte Weg für Investitionen in Gewerbeimmobilien werde nun frei. Socimi werden keine Körperschaftssteuer zahlen müssen. Versteuert werden nur die Einkünfte der Aktionäre.

Bedingungen. Socimi müssen mehrere Bedingungen erfüllen: Ihr Vermögen ist zu mindestens 75 Prozent in innergemeindliche Mietimmobilien zu investieren, an denen das Volleigentum zu erwerben ist. Als Mindestkapital sind 15 Millionen Euro vorgesehen. Jährlich sind mindestens 90 Prozent der Mietzinserträge an die Aktionäre auszuschütten; beim Verkauf von Immobilien ist hierbei auch der entstandene Mehrwert zu berücksichtigen. Zu regeln ist noch, wie viele Anteile am Reit ein einzelner Investor halten darf.

fondstelegramm-Meinung. Die Intention der spanischen Regierung ist klar: Der heimische Immobilienmarkt liegt am Boden, Investoren sind abgeschreckt. Nun sollen Investitionen in den spanischen Immobilienmarkt an Attraktivität gewinnen – auch für ausländische Investoren. Der Markt selbst wird durch die Einführung von Reits allerdings nicht besser. Rödl & Partner rechnet erst nach Abflauen der Finanzkrise mit einer Belebung des spanischen Immobilienmarkts.