Rückzug. Die VCH hat sich aus dem Geschäft mit geschlossenen Fonds komplett verabschiedet. Das Neugeschäft hatte das Frankfurter Emissionshaus bereits im Jahr 2006 eingestellt. Nun trennt sich VCH auch von der Anlegerbetreuung für die noch laufenden Fonds. Bislang verantwortete die VCH Financial Services die Betreuung der hauseigenen geschlossenen Fonds; die Tochtergesellschaft hat VCH nun an die Frankfurter Wirtschaftstreuhandgesellschaft HMP verkauft. HMP strukturiert und betreut seit etwa acht Jahren Fonds für Kunden wie die Commerzbank, ist allerdings auch Treuhänder des Prozesskostenfonds von Prozessgarant.

Kurze Historie. VCH war im Jahr 2004 mit einem geschlossenen Fonds für den US-Policenzweitmarkt gestartet. In den beiden darauffolgenden Jahren kamen ein Medienfonds als Private Placement, ein Portfoliofonds mit Investments in mehrere Anlageklassen, eine Schiffsbeteiligung und ein zweiter Policenfonds hinzu. Rund 74 Millionen Euro sammelte VCH nach eigenen Angaben insgesamt an Anlegergeldern ein. Den Portfoliofonds und den Medienfonds hatte der Initiator nach kurzer Laufzeit aufgelöst. Der Schiffsfonds mit dem Containerschiff MS Daniel entwickelt sich laut VCH zufriedenstellend, die beiden Policenfonds hinken ihren geplanten Rückflüssen – ebenso wie US-Policenfonds anderer Anbieter – deutlich hinterher.

Hintergrund. VCH begründet den Rückzug damit, dass sich als Anbieter aus einer Nische heraus schwer agieren und auf lange Sicht nicht genügend Umsatz erzielen lasse. Wer in der Branche etwas bewegen wolle, müsse sowohl Immobilienfonds als auch Schiffsbeteiligungen auflegen. VCH beschränkt sich nunmehr auf das Geschäft mit Investmentfonds und Zertifikaten. Alleingesellschafter der VCH Investment Group ist Altira, die sich wiederum mehrheitlich im Besitz der Angermayer, Brumm & Lange Unternehmensgruppe (ABL) befindet.

Die Beteiligung der ABL an Fondsinitiator SHB bleibt vom Abschied der VCH aus dem Geschäft mit geschlossenen Fonds unberührt.