Der Bundesverband Crowdfunding hat Standards für die Berichterstattung an Investoren verabschiedet: Anleger sollen halbjährlich über die Entwicklung der Investitionen informiert werden und einmal pro Jahr ein betriebswirtschaftliches Reporting erhalten. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer Karsten Wenzlaff über die Notwendigkeiten.

Verhaltenskodex und Berichtspflichten: Soll die gewünschte Professionalisierung die Spreu vom Weizen trennen? Oder wurde das schnelle Wachsen von Plattformen und Anbietern zu riskant?
Karsten Wenzlaff: Ja natürlich, Ziel ist es, die Qualität von Crowdfunding systematisch zu erhöhen. Riskant? Nein, grundsätzlich nicht. Der Markt ist sehr dynamisch und wächst sehr stark. Gerade deswegen ist es ja sinnvoll Standards zu setzen, damit der Kleinanleger Orientierung bekommt.

Eigenverpflichtung klingt immer gut. Aber handelt es sich nicht vielmehr um eine Art Feigenblatt um nicht ins Visier der Regulierungsbehörden zu geraten?
Karsten Wenzlaff: Crowdfunding in Deutschland ist sehr stark reguliert und wir gehen mit den Regulierungsbehörden vertrauensvoll um. Wir haben kein Problem mit der Regulierung von Crowdfunding, denn die seriösen Plattformen setzen die gesetzlichen Vorgaben bereits um und gehen weit darüber hinaus. Mehr findet man dazu auch auf unserer Seite. Den Codex müssen alle Mitglieder unterzeichnen, die Standards zum Investoren-Reporting müssen alle Plattformen zum 1.1.2017 umsetzen für die neuen Projekte.

Karsten Wenzlaff ist Geschäftsführer des Bundesverbands Crowdfunding eV.