Ende der Produktion. Die Fluglinie Emirates, bei weitem größter Abnehmer von A380-Fliegern, hat vergangene Woche angekündigt, 39 bestellte Exemplare nun doch nicht abnehmen zu wollen. Daraufhin rief Airbus das Ende der Produktion des A380 aus. Mit dem Rückzug von Emirates war Airbus die wirtschaftliche Grundlage für eine ohnehin schon schwierig gewordene Fortsetzung der Produktion entzogen.

Beunruhigende Gewissheiten. Scope hat kürzlich zusammengerechnet, dass Privatanleger über geschlossene Fonds 21 A380 finanziert haben mit zusammen rund 1,6 Milliarden Euro Eigenkapital. Singapore Airlines war die erste Fluglinie, die A380 im Linienbetreib einsetzte, und sie war die erste, die nach Ende des 10-jährigen Erstleases keine Verlängerungsoptionen zog und Maschinen zurücklieferte. Seit November vergangenen Jahres kursierte ein Statement des Air-France-KLM-Chefs Benjamin Smith, nach dem Air France von ihrer zehn A380 umfassenden Flotte nur noch die eigenen fünf weiter betreiben wird. Seit letzter Woche besteht nun Gewissheit: Die Frist, bis zu der Air France die Verlängerungsoption für den A380 des Dr. Peters Fonds DS 135 hätte ziehen müssen, ist abgelaufen. Optionsfristen für zwei weitere A380, die an Air France verleast sind, laufen zwar noch, aber Dr. Peters weiß inzwischen, dass auch die A380-Maschinen aus den Fonds DS 136 und DS 137 nach Ablauf des Erstleases zurückgeliefert werden. Lediglich bei den A380 aus den Fonds 139 und 140 gibt’s noch Hoffnung, dass Air France die Verlängerungsoptionen zieht. In den Fonds DS 135, 136 und 137 sind mehr als 8.700 Kommanditisten mit zusammen rund 208 Millionen Euro investiert. Die Gewissheit hat aber auch eine positive Seite. Obwohl für zwei dieser drei A380 die Optionsfristen noch laufen, kann Dr. Peters die Zeit nutzen und möglicherweise schon früher neue Verträge schließen.

Welche Folgen hat das Ende des A380 für Anleger? Bisher hatten es gebrauchte A380 schwer. Wer sich für einen A380 entschieden hatte, wollte lieber einen neuen haben. Die Konkurrenz durch Neuablieferungen fällt jetzt weg, was einerseits das Interesse an gebrauchten A380 möglicherweise zunehmen lässt. Denn "der Bedarf an großen Flugzeugen auf hochfrequentierten Strecken, wie beispielsweise London-Singapur, besteht weiterhin", teilt etwa Aviation-Manager Doric mit. Das könnte sich positiv auf die Zweitmarktsituation auswirken, schätzt auch Christian Mailly von DS Aviation die Lage ein, "da A380-Flugzeuge jetzt nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich sein werden“. Andererseits wird der Kreis möglicher Abnehmer von Ersatzteilen kleiner, so dass das Part-out-Modell, wie es Dr. Peters als Alternative zum Anschluss-Leasingvertrag entwickelt hat, auch an seine Grenzen kommen wird.