Teilung. Die Wölbern Gruppe hat mit der Wölbern Invest AG eine rechtlich eigenständige Schwestergesellschaft des Bankhauses Wölbern gegründet. Geschlossene Fonds führt Wölbern künftig unter dem Dach des neuen Unternehmens. Privat- und Firmenkunden werden weiterhin über das Bankhaus Wölbern betreut. Damit trennt der Hamburger Initiator sein Bank- vom Fondsgeschäft.

Vorstand. Wölbern Invest wird von zwei Vorständen geleitet: Neben Joachim Schmarbeck als bisheriger Vorstand des Bankhauses Wölbern wechselt auch Achim von Quistorp zur neu gegründeten Gesellschaft. Der studierte Jurist und Betriebswirt Achim von Quistorp kommt von der Norddeutschen Private Equity GmbH. Er wird zudem Vorstandssprecher der Wölbern Private Equity AG, über die sich Wölbern neben Immobilienfonds ein zweites Standbein schaffen will. Das Bankhaus Wölbern wird weiterhin von Dr. Eric Hirsch als Vorstandsvorsitzenden und Larissa Dan als Mitglied des Vorstands geleitet.

Hintergrund. Die strategische Neuausrichtung erfolgt im Zuge des Eigentümerwechsels im vergangenen Jahr. Die südafrikanische Bankengruppe Absa hatte das Bankhaus Wölbern an den Hamburger Privatinvestor Dr. Heinrich Schulte verkauft. Die nun erfolgte Neustrukturierung ist auf die strategische Entscheidung Heinrich Schultes zurückzuführen. Zudem will Wölbern die Unternehmensstruktur den Anforderungen von Basel II anpassen. Dies betrifft insbesondere die Eigenkapitalunterlegung im Finanzierungsgeschäft von Banken. Auch steuerliche Aspekte spielen eine Rolle.

Fondsgeschäft. Immobilienfonds werden bei Wölbern auch künftig im Vordergrund stehen. Geplant ist ein Europa-Dachfonds, wie ihn vor kurzem auch KGAL aufgelegt hat. Weitere Häuser dürften mit ähnlichen Produkten folgen. Bei Projektentwicklungen schaut sich Wölbern in erster Linie in Deutschland um. Auch auf der Verkaufsseite bleibt der Initiator aktiv. Der Portfolioverkauf von 72 Objekten in den Niederlanden ist abgeschlossen. Der Fonds Frankreich 3 wird nach knapp zweijähriger Laufzeit liquidiert. Weitere Veräußerungen werden geprüft. In das Segment Private Equity startete Wölbern 2006 mit einem Dachfonds. Für dieses Jahr ist ein Nachfolgeprodukt vorgesehen, das sowohl in Zielfonds als auch direkt in Unternehmen investieren soll.

Wölbern reagiert auf die veränderten Bedingungen auf den Kapitalmärkten. Die Trennung von Bank- und Fondsgeschäft ist ein logischer Schritt.