"Auf lange Sicht bleiben wir sehr optimistisch für den Sektor", sagte Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz, am Freitag (23.2.) in einem Interview mit "Bloomberg News". Die Allianz bleibe ein opportunistischer Käufer. Er verwies auf die Schwierigkeiten einiger Immobilienmogule. "Sie müssen jetzt erstklassige Assets mit enormen Abschlägen verkaufen. Das ist die Zeit zum Kaufen und nicht zum Verkaufen", so Bäte.

Die Allianz ist einer der größten Immobilieninvestoren Deutschlands. Laut einer Präsentation beläuft sich das Immobilienportfolio des Unternehmens auf rund 58,4 Milliarden Euro. Etwa die Hälfte davon entfällt auf Büros.

Vom rasanten Zinsanstieg hart getroffen
Gewerbeimmobilien gehören zu den Anlageklassen, die vom rasanten Zinsanstieg besonders stark betroffen sind. Investoren haben mit höheren Kreditkosten und sinkenden Bewertungen zu kämpfen. Der Zusammenbruch der Signa-Gruppe von René Benko ist zu einem der bekanntesten Beispiele der Krise geworden. Auch die Allianz hat Bewertungsanpassungen in ihrem Portfolio vorgenommen. Der Abschwung im Immobiliensektor sei ein ganz normaler Vorgang, falle aber wegen des schneller als erwarteten Zinsanstiegs härter aus, sagte Bäte.

Die Allianz hatte 2020 ihre Immobiliensparte mit dem Immobiliengeschäft ihres Asset Managers Pimco zusammengelegt. Dadurch ist eine Plattform entstanden, die nun rund 190 Milliarden US-Dollar für die Allianz und Dritte investiert. "Wir haben über ein Jahrzehnt lang sehr, sehr starke Renditen mit unseren Immobilieninvestments erzielt", sagte Bäte. Und weitere Chancen könnten sich seiner Meinung nach auch mit Blick nach vorne ergeben. (mb/Bloomberg)