Seit Jahresbeginn nimmt die anfängliche Tilgung, mit der Immobilienkäufer ihre Bankdarlehen zurückzahlen, kontinuierlich ab. Im Juli ist der durchschnittliche Satz auf 1,71 Prozent gefallen. Damit liegt er so niedrig wie seit 13 Jahren nicht mehr. Dies zeigt eine Datenanalyse, die der Finanzdienstleister Dr. Klein anhand des hauseigenen Trendindikators Baufinanzierung vorgenommen hat.

Eine geringe Tilgung bietet Kreditnehmern die Möglichkeit, ihre monatliche Rate günstig zu halten. Die vermeintlich kleinere finanzielle Belastung führt aber auch dazu, dass die Laufzeit des Darlehens länger wird und die insgesamt zu zahlende Zinssumme höher ausfällt.

Standardrate steigt
Die Analyse kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass sich die Standardrate von Immobilienkrediten im ersten Halbjahr 2024 stetig erhöht hat. Im Juli belief sie sich auf 1.468 Euro. Verglichen mit dem Vorjahresmonat investierten Käufer damit allerdings monatlich 52 Euro weniger in den Erwerb ihres Eigenheims. 

Auch die durchschnittliche Darlehenshöhe ist gestiegen. Mit 306.000 Euro verbleibt sie im Juli auf dem bereits im Juni erreichten höchsten Stand seit Februar 2022 (307.000 Euro). Im Juli 2023 liehen sich Kaufinteressierte bei einem Kreditinstitut im Schnitt 287.000 Euro, um in die eigenen vier Wände zu gelangen – das sind gut sechs Prozent weniger. 

Zinsbindungsdauer nimmt ab
Die durchschnittliche Zinsbindungsdauer lag im Juli 2024 bei rund elf Jahren, im Vorjahresmonat waren es noch zwölf Jahre gewesen. Der Beleihungsauslauf, der Wert, der den fremdfinanzierten Anteil am Beleihungswert der Immobilie angibt, belief sich im Juli dieses Jahres auf 86,84 Prozent. Ein Jahr zuvor betrug er 83,76 Prozent. Damit war der fremdfinanzierte Anteil also um knapp drei Prozentpunkte geringer als der aktuelle Wert. (am)