Das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Immobilienmarkt ist im ersten Halbjahr 2023 auf den Stand von 2012 zurückgegangen, teilt der Immobiliendienstleister JLL mit. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Volumen um fast 60 Prozent gesunken.

Bei den Größenangaben zum Transaktionsvolumen weichen die Zahlen der großen Maklerunternehmen und Marktbeobachter – neben JLL sind das beispielsweise BNP Paribas, CBRE, Colliers, GPP oder Savills – voneinander ab und bewegen sich zwischen rund zehn und rund 15 Milliarden Euro im ersten Halbjahr. JLL wagt eine Prognose von insgesamt 40 Milliarden Euro bis zum Jahresende und geht entsprechend von einer Belebung des Markts aus. Aber selbst dann würde das Jahresergebnis weit unterhalb der Hälfte der Volumina der vergangenen Boomjahre liegen.

In der qualitativen Einschätzung der Großwetterlage am Immobilienmarkt und der Analyse der Ursachen der aktuellen Misere sind sich die Marktbeobachter ziemlich einig: Der Markt leidet Not. In einzelnen Segmenten ist das Marktgeschehen fast vollständig zum Erliegen gekommen. Finanzierungen werden teurer, Banken zeigen sich zurückhaltend bei der Kreditvergabe, die Verunsicherung ist groß. Das macht die Preisfindung schwierig, und vielerorts versuchen Verkäufer das bisher sehr hohe Preisniveau aufrechtzuerhalten. Aber der Kapitaldruck, der auf ihnen lastet, nimmt zu.

Bei der Beurteilung der jüngsten Entwicklung und den Prognosen der nächsten Zukunft variieren die Bewertungen der Marktbeobachter deutlich. Aktuelle Einschätzungen der genannten Häuser zu den wichtigsten Immobiliensegmenten Büro, Wohnen, Retail, Logistik und Healthcare finden Sie in der Grafikstrecke oben – einfach durchklicken! (tw)