2023 werden in Deutschland die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum im Durchschnitt um sechs Prozent sinken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). "Die moderate Preiskorrektur am Wohnimmobilienmarkt war vorhersehbar und ist eine unmittelbare Folge der gestiegenen Lebenshaltungskosten und der zügigen Zinswende. Auch 2024 dürfte es keinen Einbruch der Preise geben, denn angebotener Wohnraum bleibt nicht zuletzt angesichts des stockenden Neubaus knapp", erklärt BVR-Präsidentin Marija Kolak.

Große Unterschiede zwischen Stadt und Land und zwischen den Regionen
Der Studie zufolge sind die Preise in städtischen Lagen – relativ zum Einkommen – in den vergangenen 13 Jahren um 50 Prozent gestiegen. In den sechs größten deutschen Städten sogar um 150 Prozent. Jenseits der Metropolen stiegen sie lediglich um gut ein Drittel.

Je nach regionaler Lage gibt es ebenfalls große Unterschiede. Während die Entwicklung der Preise im Südwesten des Landes auch 2023 ein positives Vorzeichen haben wird, zeigen sich in der Mitte des Landes eher negative Preisaussichten. Gleiches gelte für bestimmte Grenzregionen wie das Saarland, die Oberlausitz oder Vorpommern, heißt es ergänzend in der Präsentation der Studie. "Jedoch gilt für diese Trends, dass sie vor allem der demografischen und ökonomischen Lage dieser Regionen folgen und von wirtschaftspolitisch gezielt gesetzten Rahmenbedingungen verändert werden können."

BVR appelliert an die Politik
Durch das nach wie vor hohe Preisniveau blieben dringend notwendige Investitionen für Neubau und energetische Sanierungen aus, schlussfolgert der BVR. "Die Bundesregierung sollte Investitionen in den Wohnraum attraktiver machen, um das Angebot und die Energieeffizienz des Wohnraums zu verbessern. Mögliche Maßnahmen reichen von reduzierter Bürokratie rund um Bauvorhaben über eine Stärkung finanzieller Investitionsanreize bis hin zur Verringerung der Arbeitskräfteknappheit", empfiehlt Verbandspräsidentin Kolak. (tw)