Die Commerzbank möchte im Bereich nachhaltiger Sachwertanlagen stark wachsen. Dafür will sie drei Viertel der Geschäftsanteile der Hamburger Investmentgesellschaft Aquila Capital übernehmen. Bei Aquila soll lediglich eine Sperrminorität von 25,1 Prozent verbleiben. Der Deal steht noch unter dem Vorbehalt, dass die Behörden grünes Licht geben.

Zusammenschluss soll für Netzwerkerweiterung sorgen
Aquila verwaltet mit rund 200 Mitarbeitern nachhaltige Sachwerteportfolios mit dem Schwerpunkt auf erneuerbare Energien, überwiegend für institutionelle Kunden. Zusammen mit den von der Commerz Real verwalteten Sachwerteportfolios wächst die Real-Asset-Sparte des Commerzbank-Konzerns auf mehr als 40 Milliarden Euro. Über finanzielle Details wie etwa den vereinbarten Kaufpreis schweigen sich beide Parteien aus.

Aquila, so formuliert es die Commerzbank, soll als operativ weitestgehend eigenständige und investmentseitig autonome Tochtergesellschaft in der Commerzbank-Gruppe den erfolgreichen Expansionskurs fortsetzen. Auch das aktuelle Management und Firmengründer Roman Rosslenbroich sollen an Bord bleiben. Zum Netzwerk der Aquila Group soll jedoch auch die Commerzbank-Gruppe Zugang bekommen.

Net-Zero-Transformation bietet Platz für konkurrierende Produkte unter einem Dach
Aquila hat im Herbst vergangenen Jahres den "AC One Planet ELTIF" auf den Markt gebracht, der in erneuerbare Energien und Infrastrukturprojekte investiert und damit ein direktes Konkurrenzprodukt zum "Klimavest" der Commerz Real ist. Thomas Schaufler, Privat- und Unternehmerkundenvorstand der Commerzbank, setzt darauf, eine "führende Rolle bei Angeboten nachhaltiger Produkte" einzunehmen: "Mit der Transaktion erweitern wir die Angebotspalette für unsere Kundinnen und Kunden im nachhaltigen Asset Management deutlich."

Die Net-Zero-Transformation der Wirtschaft habe einen stark wachsenden Kapitalbedarf, sagt Rosslenbroich: "Vor diesem Hintergrund intensivieren wir unser Engagement, um privates Kapital zu mobilisieren. Die Partnerschaft mit der Commerzbank erweitert unser Kundennetzwerk erheblich und stärkt die Position der Aquila Group im Markt." Die Commerzbank dürfte ihrerseits am stark institutionell geprägten Kundenstamm der Aquila interessiert sein. (tw)