US Treuhand, Initiator geschlossener Fonds mit Immobilien in den USA, hat schlechte Nachrichten für die Anleger des Fonds XIX 208 S. LaSalle, der ein Marriott-Hotel in Chicago finanziert. Weil das Luxushotel im Stadtzentrum der Metropole am Lake Michigan von Messe- und Kongressbesuchern abhängt, die aber coronabedingt seit Monaten ausbleiben, ist der Hotelbetrieb in Schieflage geraten.

Die Belegungsrate aller Hotels in den USA, schreibt US Treuhand, liege so niedrig wie zuletzt während der großen Depression von 1930. Während des Jahres 2020 war das Fondshotel durchschnittlich nur zu rund 14 Prozent belegt, im Gegensatz zu Belegungsquoten um 75 bis 77 Prozent in den vorausgegangenen Jahren. Trotz der erfolgten Freistellung von rund 300 Hotelmitarbeitern, erhaltener Staatshilfen und mit den Banken verhandelter Zinsstundungen für die vergangenen acht Monate bleibt das Hotel meilenweit davon entfernt, kostendeckend betrieben werden zu können.

Aussichten für die kommenden Jahre bleiben düster
US Treuhand verweist auf Studien von McKinsey und CBRE, die für Messe- und Kongress-Hotels allenfalls von einer schleichenden Erholung ausgehen, mit der auch im Jahr 2024 nur ein Niveau von 80 Prozent des Jahres 2019 zu erreichen sein wird. Für die Jahre 2021 bis 2023 geht US Treuhand von einem Finanzbedarf des Fonds in Höhe von 60 Millionen US-Dollar aus.

Der Kredit, der noch auf dem Fonds lastet, wiegt 270 Millionen US-Dollar schwer. Kommendes Jahr ist er zur Rückzahlung fällig. Einstweilen gestundete Zinsen kommen noch hinzu. An eine Refinanzierung des Hotels ist aufgrund der derzeit sehr niedrigen Marktbewertung nicht zu denken. "Insgesamt ist die wirtschaftliche Situation der Fondsgesellschaft hoffnungslos", lautet das ernüchternde Fazit im Anlegerschreiben, das FONDS professionell ONLINE vorliegt.

Zweistöckigkeit des Fonds schützt vor Durchgriff
"Es wird aber zu keiner Insolvenz der Fondsgesellschaft kommen", erklärt Volker Arndt, Geschäftsführer der US Treuhand, im Gespräch mit der Redaktion. Die zweistöckige Konstruktion verhindere den Durchgriff der Bank auf den Fonds. "Die bisher an die Anleger geleisteten Auszahlungen sind safe", sagt Arndt. Bisher hat der Fonds 37 Prozent an die Anleger ausbezahlt, der Rest dürfte verloren sein. (tw)