Euramco-Chef: "Vertrieb war schon immer Fleißarbeit"
Der Sachwertanbieter Sachsenfonds wechselte im Jahr 2007 seinen Eigentümer und 2017 seinen Namen. Nach 15 Jahren Produktabstinenz meldete sich Euramco im Herbst dieses Jahres mit dem geschlossenen Ökofonds "Clean Power" am Markt zurück. FONDS professionell sprach mit Geschäftsführer Jürgen Göbel.
Als Tochterunternehmen der sächsischen Landesbank gegründet, hat das Emissionshaus Sachsenfonds zwischen 1999 und 2008 50 geschlossene Publikumsfonds aufgelegt. Ein Gesamtfondsvolumen von rund 3,4 Milliarden Euro wurde überwiegend in den Assetklassen Immobilien, erneuerbare Energien, Private Equity und Flugzeuge investiert.
Dann zog sich der Sachwerteanbieter aber für 15 Jahre aus dem Emissionsgeschäft zurück – zumindest was Publikumsfonds betrifft. Mit dem Tochterunternehmen Bonavis wurde in den Folgejahren ein in der Branche gut beleumundetes Treuhandunternehmen etabliert, das in der neuproduktfreien Zeit beispielsweise von den Sachwertanbietern Real IS und Asuco die Betreuung von deren Investoren anvertraut bekam.
Mit neuer Firmierung und neuem Namen zurück am Markt
Inzwischen unter dem Namen Euramco firmierend, meldete sich der Initiator dieses Jahr mit dem Erneuerbare-Energien-Fonds "Clean Power" auf dem Markt zurück. Es handelt sich interessanterweise um einen geschlossenen Publikums-AIF nach KAGB und nicht etwa um einen offenen Infrastrukturfonds oder einen ELTIF, zwei Investmentvehikel, die für das Asset Wind- und Solarkraftwerke, in die der Fonds investieren wird, im Prinzip ebenso geeignet gewesen wären.
Auf die Frage, ob er denn nach der langen Zeit noch über genügend Vertriebskontakte verfüge, um das geplante Eigenkapital in Höhe von 25 Millionen Euro zu akquirieren, räumte Euramco-Geschäftsführer Jürgen Göbel ein, dass im Laufe der Jahre schon der eine oder andere Vertriebskontakt verloren gegangen sei, dass allerdings auch – nicht zuletzt durch das Treuhandgeschäft der Bonavis – der Kontakt zu den relevanten Vertrieben nie wirklich abgerissen sei. Und er ist sich darüber im Klaren, dass Euramco es damit auch nicht auf sich beruhen lassen kann: "Vertrieb war schon immer Fleißarbeit." (tw)
Über den Einstieg von Kanam als Haupt- und inzwischen Alleingesellschafter des Emissionshauses sowie über betriebswirtschaftliche, steuerliche und regulatorische Besonderheiten des neuen Fondsangebots sprach FONDS professionell mit Euramco-Geschäftsführer Jürgen Göbel. Ausgewählte Zitate finden Sie in der Bilderstrecke oben, einfach durchklicken. Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 4/2023 ab Seite 214, angemeldete Nutzer auch hier im E-Magazin.
