Die Immobilienfonds der Deka haben ungeachtet der verschiedenen Krisenherde ihr Volumen im vergangenen Jahr weiter steigern können, teilt die Wertpapiertochter der Sparkassengruppe mit. "Unsere offenen Immobilienfonds haben sich in Zeiten von Kursschwankungen erneut als Depotstabilisator erwiesen. Anleger setzen zu Recht nach wie vor auf Immobilien, um ihr Anlageportfolio zu diversifizieren", sagt Matthias Danne, Asset-Management-Vorstand der Deka.

Mit einem Nettomittelzufluss von rund drei Milliarden Euro im vergangenen Jahr, womit die Deka das von ihr verwaltete Immobilienvermögen auf rund 50 Milliarden Euro steigern konnte, entzog sie sich dem allgemeinen Trend zu rückläufigen Zuflüssen in offene Immobilienfonds. Gegenüber dem "Handelsblatt" räumte Danne jedoch ein, dass auch die Deka im laufenden Jahr "nicht mehr das Niveau der Boomjahre erwarte".

Branche muss sich Herausforderungen stellen
Dass offene Immobilienfonds in den vergangenen Jahren von Bestandsaufwertungen profitieren konnten, wird sich im laufenden Jahr nicht auf vergleichbare Weise fortsetzen. "Wir gehen davon aus, dass sinkende Immobilienbewertungen die Renditen der Fonds belasten werden", zitiert die Wirtschaftszeitung Sonja Knorr, Immobilienfondsexpertin bei der Ratingagentur Scope.

Die Fondsanalystin signalisiert allerdings auch zugleich Entwarnung. Denn die Kündigungsquoten seien bisher nicht außergewöhnlich gestiegen, und solange offene Immobilienfonds hierzulande nicht gezwungen würden, Objekte zu verkaufen, um Anteilscheinrückgaben zu bedienen, gäbe es keine echten Probleme und keinen Grund zur Sorge.

KAGB von 2013 zeigt positive Wirkung
Anders als in den USA, wo kürzlich mehrere Immobilienfonds wegen Auszahlungsforderungen von Investoren unter Druck kamen, haben sich in Deutschland die 2013 eingeführten Mindesthalte- und Kündigungsfristen bewährt. Einstweilen profitieren offene Immobilienfonds sogar von der Inflation. Weil die meisten Mietverträge Indexklauseln haben, können sie ihre Ertragslage stabilisieren und zum Teil sogar steigern. Bei ihren Retailfonds rechnet die Deka für das Jahr 2023 mit einer Wertentwicklung von 2,5 bis 3,5 Prozent. (tw)