Immobilienfonds-Manager: "Das hat zum Desaster in der Branche geführt"

Widrige Umstände haben den Markt für Immobilieninvestments fest im Griff, zahlreiche Fonds kämpfen mit Wertverlusten. Quadoro-Geschäftsführer Michael Denk benennt im Interview mit FONDS professionell eklatante Managementfehler.

Michael Denk, Quadoro: "Wir haben eine dauerhafte Krise, die vermutlich auch in diesem und im nächsten Jahr noch nicht beendet sein wird."
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Vor 20 Jahren gründeten ehemalige Manager von Geno Asset Finance, einer Einheit des Genossenschaftsverbunds für strukturierte Finanzprodukte, das Emissionshaus Doric. Bevorzugte Assets waren Flugzeuge und Immobilien. Recht bald kamen erneuerbare Energien dazu. Miteinander verzahnt ergeben diese Bereiche: Infrastruktur.

Vor zehn Jahren kam Michael Denk zu Doric und gründete die Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) Quadoro. FONDS professionell sprach mit ihm über die Struktur des Doric-Konzerns, zu dem neben Quadoro auch die Plattform Vestinas gehört, über die nach wie vor anhaltende Krise am Immobilienmarkt, über das Zweite Zukunftsfinanzierungsgesetz und über die Übernahme mehrerer Wohnungsfonds in die Verwaltung der Quadoro.

Toxischer Cocktail
Der toxische Cocktail aus der sprunghaften Erhöhung von Zinsen, Baukosten und ESG-Anforderungen habe zu einem Desaster geführt, das den Immobilieninvestmentmarkt noch eine ganze Weile beeinträchtigen wird, schätzt Denk die Lage ein. Seinem Haus komme jedoch zugute, dass es bereits lange vor dem ESG-Hype Nachhaltigkeit und Immobilien zusammengedacht habe, eine Haltung, in der sich Denk durch das Zweite Zukunftsfinanzierungsgesetz bestätigt sieht, das es zum Beispiel offenen Immobilienfonds ermöglicht, bis zu einem gewissen Grad auch Einkünfte aus der Gewinnung von Strom aus erneuerbaren Energien zu erzielen.

Die Klassifizierung von Fonds gemäß Offenlegungsverordnung in Artikel-8- oder Artikel-9-Produkte sieht er im Hinblick auf ihre Klimawirkung allerdings kritisch. Denn beispielsweise dürfe ein Artikel-9-Fonds lediglich in Immobilien investieren, die bereits hohen Klimastandards genügen. Das Investment kann dann gar keinen nennenswerten Beitrag in Richtung weiterer Verringerung von CO₂-Emissionen mehr leisten, so Denk. (tw)

Einige ausgewählte Zitate aus dem Gespräch mit Michael Denk finden Sie in der Bilderstrecke oben, einfach durchklicken. Das vollständige Interview lesen Sie ab Seite 184 in Ausgabe 3/2024 von FONDS professionell. Angemeldete Nutzer können den Beitrag auch hier im E-Magazin lesen.