Im ersten Halbjahr 2024 fanden am deutschen Investmentmarkt für Immobilien Transaktionen im Wert von knapp 16 Milliarden Euro statt, berichtet der Immobiliendienstleister JLL und spricht von einer spürbaren Belebung, die zu einem zehnprozentigen Plus gegenüber dem ersten Halbjahr des Jahres 2023 geführt habe. "Was wir seit Jahresbeginn in den USA beobachten, macht sich nun auch in Deutschland bemerkbar: Der Markt kehrt langsam auf den Wachstumspfad zurück", sagt JLL-Deutschlandchef Konstantin Kortmann.

Es bleibe jedoch ein "zäher Aufholprozess", denn bei einer Vielzahl von institutionellen Investoren würden Immobilien als Anlageprodukt im Augenblick schlicht nicht im Fokus stehen. Fondsabwertungen und Entwicklerpleiten erschwerten es derzeit noch, das Vertrauen in die Assetklasse zu reaktivieren.

Die Stimmung ist schlechter als die Zahlen hergeben
Auch die Probleme, die das einzige Vorzeige-Hochhaus Trianon in Frankfurt hat, lässt die Skepsis der Investoren nicht gerade kleiner werden. Der Frankfurter Markt für Büroimmobilien ist nahezu zum Erliegen gekommen. Im ersten Halbjahr wurden hier lediglich drei Objekte verkauft. Das zeigen Daten des Maklers Savills. So wenige Verkäufe von Büroimmobilien in einem Halbjahr hat Savills seit Beginn der Erfassung im Jahr 2009 noch nie gezählt. "Die weitere Entwicklung am Investmentmarkt wird sicherlich auch davon abhängen, wie gut es den Büroimmobilien beziehungsweise ihren Eigentümern gelingt, sich auf die veränderten Nutzeranforderungen einzustellen", heißt es in einem Marktbericht von Savills. Die großen Bürotürme würden hier besonders im Fokus stehen.

Der Trend zum Homeoffice schmälert die Nachfrage nach Büroflächen. Savills zufolge besteht aber Konsens, dass es weiterhin Bedarf an modernen Büroflächen gibt und die herrschende Skepsis stärker ist, als es die Verhältnisse nahelegen würden. "Büroflächen werden zur Zeit von vielen Investoren überproportional abgestraft beziehungsweise gänzlich gemieden", schätzt Savills die gegenwärtige Situation ein. (Bloomberg/tw)