Die durch Zinswende, Krieg und Kostenexplosion veränderten Marktumstände schlagen auf die Halbjahresbilanzen großer Immobilienunternehmen durch. Die TAG Immobilien etwa schloss das erste Halbjahr mit einem Verlust in Höhe von 300 Millionen Euro, Vonovia musste das zweite Quartal in Folge ihre Wohnungsbestände in Milliardenhöhe abwerten.

Auch Unternehmen, die nicht in der breiten Börsenöffentlichkeit stehen, sind am Kämpfen. Die in Nürnberg und Bamberg ansässige Project Gruppe, die Wohnungen baut und als Publikumsinvestment anbietet, hat für einige Konzernunternehmen Insolvenz angemeldet. Über das Vermögen des Münchner Projektentwicklers Euroboden wurde am Montag (14.8.) das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet (Az.: 1509 IN 2357/23). Damit stehen auch die Chancen auf Rückzahlung zweier Euroboden-Unternehmensanleihen mit einem Gesamtvolumen von gut 90 Millionen Euro ausgesprochen schlecht.

Verschiedene Sanierungsmaßnahmen – unterschiedliche Akzeptanz bei den Gläubigern
Zuvor hatte Euroboden noch um die Sanierung der beiden 2019 und 2020 begebenen Schuldverschreibungen gerungen und den Anlegern rigide Maßnahmen angetragen. Andere Unternehmen wie Stern Immobilien oder ESPG konnten sich hingegen Luft verschaffen, indem sie bei ihren Gläubigern Zustimmung für Laufzeitverlängerungen gegen Anhebung der Verzinsung erzielten. Bei der Anleihe von Erwe wird sich noch zeigen müssen, ob das Restrukturierungskonzept durchkommt. Preos hat schon die Erfahrung gemacht, dass Anleger nicht jede Zumutung mitmachen – die Sanierungsmaßnahmen wurden abgelehnt. Aber ob den Gläubigern das wirklich helfen wird?

FONDS professionell ONLINE stellt in der Bildergalerie oben aktuelle Sanierungskonzepte einiger Immobilienanleihen vor – einfach durchklicken! (tw)