Geschlossene Publikumsfonds haben im Jahr 2021 mehr Anlegerkapital akquiriert als im Jahr zuvor. Das Zeichnungsvolumen ist laut einer Studie der Ratingagentur Scope um sieben Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro gewachsen. Zwei Drittel davon entfallen auf die Assetklasse Immobilen. Private Equity ist mit 21 Prozent das zweitgrößte Segment, gefolgt von Erneuerbaren Energien mit sechs Prozent.

Die drei platzierungsstärksten Anbieter, Jamestown (258 Millionen Euro), Wealthcap (152 Millionen) und DF Deutsche Finance (142 Millionen) bestreiten rund 43 Prozent des gesamten Platzierungsvolumens. Auf den Folgeplätzen finden sich die Emissionshäuser RWB (80 Millionen) und Primus Valor (78 Millionen). Auf diese fünf Anbieter entfallen 55 Prozent des Volumens.

Die gestiegene Nachfrage traf auf ein geringeres Angebot
Während das Platzierungsvolumen stieg, ist das 2021 neu angebotene Emissionsvolumen zurückgegangen. 2020 sind 839 Millionen Euro prospektiert worden, hat Scope errechnet, während 2021 nur noch 764 Millionen Euro zur Zeichnung angeboten wurden. Auch die absolute Anzahl an Neuemissionen ging 2021 zurück. Die Bafin hat 24 Publikums-AIF zum Vertrieb zugelassen, acht weniger als im Jahr zuvor.

Scope begründet den Rückgang des angebotenen Volumens damit, dass nur kleinere Fonds mit weniger als 100 Millionen Euro Eigenkapital konzipiert wurden. Außerdem würden die gestiegenen Preise für die Anbindung von Assets die Strukturierung von geschlossenen AIF erschweren, die noch ein attraktives Rendite-Risiko-Profil aufweisen.

Mehr Angebotsvolumen für 2022 erwartet
Die Analysten von Scope gehen für das laufende Jahr wieder von einem größeren Emissionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro aus. Die Einschätzung basiert in erster Linie darauf, dass Jamestown im dritten Quartal dieses Jahres mit einem neuen Fonds auf den Markt kommen will. Der Anbieter von US-Immobilien ist für recht großvolumige Fonds bekannt. (tw)