Waren es im Jahr 2019 noch rund 1,5 Milliarden Euro, ist einer Erhebung von Scope zufolge das Platzierungsvolumen KAGB-regulierter Publikums-AIF im vergangenen Jahr auf rund 1,2 Milliarden Euro zurückgegangen.

Auf die fünf platzierungsstärksten Anbieter entfallen 60 Prozent des Volumens. Es sind dieselben fünf Marktführer wie 2019: Auf Platz eins steht wie im Vorjahr Wealthcap, die Münchner Sachwertetochter der Unicredit, mit rund 166 Millionen Euro. Auf den Plätzen folgen der US-Spezialist Jamestown (Vorjahr Platz 4), Wohnimmobilien-Anbieter ZBI (3), die Deutsche Finance (2), die Investments in Immobilien und Infrastruktur anbietet, und Project (5) mit dem Fokus auf der Entwicklung von Wohnimmobilien.

Immobilien und Private Equity dominieren den Markt
Gut zwei Drittel des über AIF eingesammelten Investorenkapitals floss in Immobilienfonds. Das zweitgrößte Segment ist Private Equity mit rund 20 Prozent Marktanteil. Dass Flugzeugfonds, die schon 2018 im Vertrieb so gut wie keine Rolle mehr gespielt haben, seither ganz verschwunden sind, liegt nicht zuletzt am totalen Zusammenbruch der Luftfahrtmärkte. Bemerkenswert ist, dass sich der Anteil von Fonds, die Erneuerbare-Energien-Kraftwerke finanzieren, seit 2018 jedes Jahr verdoppelt hat – wenngleich auf niedrigem Niveau.

Was gleich geblieben ist und was sich ändern wird
Das Verhältnis risikomischender Fonds zu solchen, die nur ein Investitionsobjekt haben, ist mit etwa 90 zu 10 in den vergangenen drei Jahren recht konstant geblieben. Allerdings können als risikogemischt auch solche Fonds gelten, die zwar in nur eine Immobilie investieren, die dann jedoch eine differenzierte Mieterstruktur aufweisen muss, so dass jedenfalls auf Fondsebene eine gewisse Diversifikation gewährleistet ist. An den Vertrieb risikogemischter Fonds stellt das KAGB geringere Anforderungen, beispielsweise mit Blick auf die Mindesteinstiegssummen. Bei einigen risikomischenden Fonds können sich Anleger bereits ab 5.000 Euro beteiligen.

Für die weitere Entwicklung des Marktes der geschlossenen Fonds sind laut Scope die Folgen der Corona-Pandemie maßgeblich. So werden sich Hotelfonds, insbesondere solche, die auf Business- und Kongresshotels setzten, in den kommenden Jahren schwer tun. Eine Besserung sieht Scope hier erst im Jahr 2024. Für das laufende Platzierungsjahr erwartet Scope einen weiteren Rückgang und ein Volumen unterhalb der Eine-Milliarde-Euro-Schwelle (FONDS professionell ONLINE berichtete). (tw)