Die DWS gibt für ihren offenen Immobilienfonds Grundbesitz Fokus Deutschland wieder Anteilscheine aus. Diesmal allerdings ohne Zeit- oder Volumenbegrenzung. In den vergangenen Jahren kontingentierte die DWS die Ausgabe durch Öffnung lediglich volumenbegrenzter Tranchen.

Der Fonds will mit weiteren Mittelzuflüssen das "vorhandene Potenzial im aktuellen Immobilienmarktumfeld" nutzen, wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt. In den zehn Jahren seit Auflage des Fonds hat er rund eine Milliarde Euro akquiriert und in 36 Immobilien an 26 Standorten schwerpunktmäßig in Wohnimmobilien in Deutschland investiert.

Immer mehr offene Immobilienfonds bleiben dauerhaft geöffnet
Die DWS schließt sich mit der dauerhaften Öffnung des Grundbesitz Fokus Deutschland einem sich abzeichnenden branchenweiten Trend an. Kürzlich öffnete der Wertgrund Wohnselect D dauerhaft seine Pforten, und Industria Wohnen, ebenfalls ein Anbieter, der zuvor die Mitteleinwerbung unter das Regime einer Cash-Call/Cash-Stopp-Strategie gestellt hatte, blieb seit Mai vergangenen Jahres unverändert geöffnet.

Neben dem Impuls, Marktchancen im Umfeld sinkender Immobilienpreise nutzen zu wollen, dürfte jedoch auch ein wesentlicher Grund darin liegen, dass generell die Nettomittelzuflüsse in offene Immobilienfonds seit einiger Zeit rückläufig sind. Gelder auf Fest- und Tagesgeldkonten werden wieder nennenswert verzinst, und Staatsanleihen auch sicherer Staaten toppen derzeit die Renditeaussichten offener Immobilienfonds.

Vor allem Wohnimmobilienfonds öffnen uneingeschränkt
"Natürlich sind die Renditen von konkurrierenden Anlagen wie Staatsanleihen gestiegen. Für ein Investment in einen offenen Wohnimmobilienfonds sprechen, neben dem aktuellen und sicher noch mindestens mittelfristig anhaltenden Nachfrageüberhang nach Wohnraum, die Themen Inflationsschutz und Altersvorsorge", sagt Thomas Wirtz, Geschäftsführer von Industria Wohnen, die den offenen Immobilienfonds Fokus Wohnen Deutschland anbietet. Wohnimmobilien hätten sich außerdem während der Corona-Pandemie als "äußerst resistent und wenig volatil" gezeigt.

"Wir halten weiter an unserem bewährten Kontingentierungssystem fest, um die Mittelzuflüsse in unsere Retailfonds zu steuern", heißt es bei der Deka Immobilien. Ihre offenen Immobilienfonds würden auch so ausreichend nachgefragt, es komme lediglich zu einer Verteilung der mit den Sparkassen vereinbarten Kontingente "über das Jahr hinweg". (tw)