Die Ratingagentur Scope hat die Vermietungsquoten 27 offener Immobilienfonds analysiert. Ende 2023 waren demnach durchschnittlich 93,7 Prozent der nach ihrem Verkehrswert gewichteten Portfolioimmobilien vermietet. Ein Jahr zuvor waren es 94,1 Prozent. Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Immobilienbranche ist das ein "solides Niveau", befindet Scope.

2019 lag die durchschnittliche Vermietungsquote bei 96 Prozent, fiel dann aber coronabedingt in den Folgejahren auf rund 94 Prozent. 2011 betrug die durchschnittliche Vermietungsquote, nicht zuletzt aufgrund der Folgen der Finanzkrise, lediglich 91,8 Prozent.


Veränderungen sorgen für Annäherung an den Durchschnittswert
Etwa hälftig teilt sich die Anzahl der Fonds, bei denen sich die Vermietungssituation im vergangenen Jahr verbesserte beziehungsweise verschlechterte. Die größte Vermietungsleistung, die für einen Anstieg der Quote um 2,1 Prozentpunkte sorgte, weist der Uniimmo Wohnen ZBI auf, der mit 92,2 Prozent jedoch nach wie vor unter dem Durchschnitt bleibt. Den größten Rückgang der Vermietungsquote weist der Quadoro Sustainable Real Estate Europe Private mit minus 4,5 Prozentpunkten auf. Allerdings bewegt er sich mit 93,8 Prozent zum Jahresende immer noch knapp oberhalb des Branchendurchschnitts.

Die fünf größten Fonds mit einem Verkehrswertvolumen von mehr als zehn Milliarden Euro weisen eine Vermietungsquote von überdurchschnittlichen 94,1 Prozent auf. Insgesamt beträgt das Verkehrswertvolumen der von Scope untersuchen Sondervermögen rund 120 Milliarden Euro.

Ausblick
Weil viele Mietverträge lange Laufzeiten haben, wird es nach Einschätzung von Scope auch im laufenden Jahr nur zu einem leichten weiteren Rückgang der Vermietungsquote kommen. Insbesondere während der Corona-Krise leisteten viele Fonds ihren Mietern Unterstützung im Gegenzug für eine vorzeitige Verlängerung der Mietverträge. Das macht sich jetzt bezahlt. Dennoch resümiert Scope: "Die Anforderungen an das Asset Management werden weiter steigen, um das aktuelle Niveau halten zu können. Zu bewältigen sind nicht nur die Zurückhaltung bei den Mietern und eine höhere Zahl möglicher Insolvenzen. Besonders die ESG-Ertüchtigung im Bestand wird die Manager stark fordern, um den Spagat zwischen hohen Vermietungsquoten mit auskömmlichen Mieten und steigenden Kosten für Modernisierungen, CO2-Bepreisung und Mieter-Incentives zu meistern." (tw)