Seit der offene Immobilienfonds Uniimmo Wohnen ZBI des genossenschaftlichen Fondsanbieters Union Investment sein Wohnimmobilien-Portfolio Ende Juni um rund 17 Prozent abgewertet hatte, ist die Verunsicherung groß, ob nicht auch andere Immobilienfonds Abwertungsbedarf haben müssten.

Eine entsprechende Umfrage von "Bloomberg News" hat gezeigt, dass weder Union Investment für die drei anderen offenen Immobilienfonds, die sie managt, noch ihre Sparkassen-Wettbewerberin Deka für deren Immobilienfonds größere Abwertungen befürchten. "Es gibt in keinem weiteren Immo-Fonds von Union Investment den Bedarf einer Sonderneubewertung", erklärte ein Sprecher der Fondsgesellschaft. Ähnlich äußerte sich auch ein Vertreter der Deka: "Wir planen keine von uns initiierten Sonderbewertungen."

Unterschied zwischen Wohn- und Gewerbeimmobilien
Zur Begründung führt Union Investment den Unterschied zwischen Wohn- und Gewerbeimmobilien ins Feld. Bei ihren Gewerbe-Immobilienfonds seien "aufgrund der konservativen Bewertung in der Hochphase solide Bewertungsergebnisse realisiert" worden, "weshalb jetzt auch Wertanpassungen moderater ausfallen". Demgegenüber habe der Anstieg von Zinsen und Baukosten für einen "deutlichen Einbruch der Investorennachfrage für Wohnimmobilien" gesorgt, heißt es in einer Anlegerinformation.

Die Deka betonte, dass sie durch Kontingentierung die Zuflüsse begrenzt und es so vermieden habe, dass in den Boom-Jahren überproportional viel in teuren Märkten investiert wurde. "Da die Portfolios unserer offenen Immobilienfonds konservativ ausgerichtet sind und über mehrere Investmentzyklen aufgebaut wurden, erwarten wir keinen nennenswerten Abwertungsbedarf und rechnen mit einer insgesamt stabilen Wertentwicklung", hieß es. (Bloomberg/tw)