Bei Büroimmobilien sieht der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP), zu dessen Mitgliedern unter anderem Helaba und Aareal Bank gehören, einen Preisrückgang zwischen fünf und zehn Prozent und bei Einzelhandelsobjekten zwischen 2,5 und 7,5 Prozent, wie der Verband am Montag (22.4.) in Frankfurt mitteilte. Zuversichtlicher ist die Prognose für Wohnimmobilien, bei denen der VDP von einer Seitwärtsbewegung bis hin zu einem Preisrückgang von maximal fünf Prozent in diesem Jahr ausgeht.

"Die Korrekturphase ist noch nicht abgeschlossen", erklärte Gero Bergmann, Präsident des VDP und Vorstand der BayernLB. Es würden sich aber langsam Stabilisierungstendenzen abzeichnen. Die weitere Entwicklung der Preise hänge nun maßgeblich vom Handeln der Europäischen Zentralbank ab. Eine Senkung der Leitzinsen könne sich stabilisierend auf den Markt auswirken.

Geschäftsjahr 2024 bleibt "auf jeden Fall herausfordernd"
Eine Preisstabilisierung dürfte dann bei Wohnimmobilien bereits im zweiten Halbjahr 2024 einsetzen, erklärte Bergmann. Das Ende der Preisrückgänge bei Gewerbeimmobilien sei dagegen frühestens ab Ende dieses Jahres zu erwarten, da hier auch strukturelle Veränderungen wie die Auswirkungen des Homeoffice-Trends die Erholung verzögern würden. "Das Geschäftsjahr 2024 bleibt für alle Akteure an den Immobilienmärkten auf jeden Fall herausfordernd", sagte Bergmann.

Die Preise am deutschen Immobilienmarkt waren bereits zwischen dem vierten Quartal 2022 und dem vierten Quartal 2023 um durchschnittlich 7,2 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Preishöchststand aus dem zweiten Quartal 2022 beträgt der Preisrückgang bislang zehn Prozent.

Risikovorsorge steigt
Die Immobilienmärkte waren vor allem aufgrund stark gestiegener Zinsen und gesunkener Bewertungen unter Druck geraten. Bei Büros kam erschwerend der Trend zum Homeoffice hinzu, der zu hohen Leerständen führte. Elf der größten deutschen Banken haben einer "Bloomberg"-Erhebung zufolge im vergangenen Jahr rund 2,5 Milliarden Euro an Risikovorsorge für ihr Kreditgeschäft mit Gewerbeimmobilien bilden müssen.

Bergmann zufolge wird die Risikovorsorge der Verbandsmitglieder 2024 wohl deutlich über dem Normalschnitt liegen, aber nicht mehr ganz so hoch ausfallen wie im vergangenen Jahr.

Als Folge des Marktabschwungs und der verhaltenen Nachfrage nach Immobilien nahm das Immobilienfinanzierungsgeschäft der deutschen Pfandbriefbanken im Jahr 2023 spürbar ab. Die Darlehenszusagen erreichten ein Volumen von 110 Milliarden Euro, nachdem sie sich ein Jahr zuvor noch auf 160 Milliarden Euro summiert hatten, zeigen die VDP-Daten.

Das Volumen emittierter Pfandbriefe lag 2023 zwar mit 65,7 Milliarden Euro gut 20 Prozent unter dem Absatz im Ausnahmejahr 2022. Es bewegte sich dem Verband zufolge aber auf dem Niveau des auch schon von starker Nachfrage geprägten Jahres 2021. Pfandbriefe sind gedeckte, verzinsliche Schuldverschreibungen, die Kreditinstituten zur Refinanzierung dienen.

Zuletzt hatte der VDP 52 Mitgliedsunternehmen, darunter laut Webseite auch DZ Hyp, Deutsche Bank, Dekabank, und LBBW. (mb/Bloomberg)