Gegenüber dem Vorjahresquartal gaben die Preise für deutsche Gewerbeimmobilien um 9,6 Prozent und gegenüber dem Schlussquartal 2023 um 0,8 Prozent nach, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) am Mittwoch (8.5.) bekanntgab. Damit beläuft sich der Rückgang gegenüber dem zweiten Quartal 2022, als die Preise für Gewerbeimmobilien ihren Höchststand erreicht hatten, inzwischen auf 17,2 Prozent.

"Auch wenn unseres Erachtens aus heutiger Sicht der größere Teil der zinsgetriebenen Preiskorrekturen bereits hinter uns liegt, rechnen wir auch in den Folgequartalen mit Rückgängen bei den Gewerbeimmobilienpreisen", sagte VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Erst ab Jahresbeginn 2025 sei eine Entspannung der Lage zu erwarten.

Die deutschen Banken hatten in den vergangenen Jahren ihr Engagement bei Gewerbeimmobilienkrediten stark ausgebaut. Wegen der Verwerfungen am Markt drohen nun Kreditausfälle. Zehn der größten Immobilienfinanzierer im Land haben dafür zusammen über 2,5 Milliarden Euro an Risikovorsorge in 2023 gebildet, wie "Bloomberg"-Berechnungen zeigen.

"Allmähliche Preisstabilisierung" bei Wohnimmobilien
Weniger stark fallen die Preisrückgänge bei Wohnimmobilien aus. Sie büßten im ersten Quartal dieses Jahres – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum – lediglich 4,3 Prozent ein. Gegenüber dem direkten Vorquartal belief sich der Rückgang auf 0,2 Prozent, wie die VDP-Daten zeigen. Seit ihrem Höchststand im zweiten Quartal 2022 haben die Preise für Wohnimmobilien bislang 8,6 Prozent verloren.

Tolckmitt zufolge deutet sich im Bereich Wohnen bereits eine "allmähliche Preisstabilisierung" an – anders als bei Gewerbeimmobilien, wo noch keine Bodenbildung zu erkennen sei.

Die VDP-Daten basieren im Gegensatz zu anderen Immobilienindizes auf der Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von über 700 Kreditinstituten. Zu den Mitgliedern des Verbands zählen unter anderem BayernLB, LBBW, Deutsche Pfandbriefbank, Deutsche Bank und Commerzbank. (mb/Bloomberg)