Über alle Segmente des Wohnimmobilienmarkts – also Eigentumswohnungen, Ein- und Mehrfamilienhäuser – steht das Jahr 2023 für einen zuvor nicht gesehenen Preisverfall. Gegenüber dem Vorjahr fielen die Preise für Wohnungen um 8,9 Prozent, für Einfamilienhäuser um 11,3 und für Mehrfamilienhäuser sogar um mehr als 20 Prozent.

Ebenso historisch ist jedoch eine Preisrally seit etwa 2009, in deren Verlauf Preise für Wohnimmobilien um das Drei- bis Vierfache gestiegen waren. "Angesichts des exorbitanten Preisanstiegs seit über zehn Jahren und einem neuen Zinsumfeld ist eine Phase der Preiskorrektur durchaus angebracht und auch im bisherigen Ausmaß gesamtwirtschaftlich nicht besorgniserregend", sagt Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel.

Dem GREIX liegen tatsächliche Kaufpreise zugrunde
Der GREIX wertet die Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse aus, die notariell beglaubigte Verkaufspreise aus derzeit 19 deutschen Städten enthalten. Der Verband deutscher Pfandbriefbanken wertet hingegen Daten der Immobilientransaktionen von rund 700 Kreditinstituten aus und sieht ebenfalls Preisrückgänge, wenn auch nicht ganz so starke. Seinen Angaben zufolge liegt das Minus für Wohnimmobilienpreise bei lediglich rund sieben Prozent gegenüber dem Höchststand zur Jahresmitte 2022, wobei die Daten zum vierten Quartal darin noch nicht berücksichtigt sind. (tw)