Die Covid-19-Krise hinterlässt auch auf dem Markt für neue Sachwertinvestments ihre Spuren. Das zeigt eine Auswertung des Analysehauses Scope. Zwar wurden in Deutschland im ersten Halbjahr 2020 mehr Alternative Investmentfonds (AIF) und Vermögensanlagen für Privatanleger emittiert als im Vorjahreszeitraum, das Volumen dieser Produkte sank aber deutlich. "Auf Halbjahressicht ging das Emissionsvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei den Publikums-AIF um rund 36 Prozent und bei den Vermögensanlagen um rund zwölf Prozent zurück", heißt es in der Studie.

Der Rückgang an Neuprodukten sei zumindest zum Teil auf die Corona-Krise zurückzuführen, schreiben die Analysten. "Geplante oder bereits strukturierte AIF und Vermögensanlagen werden nicht zum Vertrieb angemeldet und Produkte mit bereits erhaltener Vertriebszulassung werden nicht in diesen gegeben", erläutern sie. Ursächlich hierbei sei die zu erwartende geringe Nachfrage nach Investmentprodukten in unsicheren Zeiten. "Besonders betroffen hiervon ist der Hotel- und Non-Food-Einzelhandelssektor, während die Nutzungsarten Wohnen und Lebensmittel-Einzelhandel als unkritisch und damit krisenresistent einzuschätzen ist", heißt es in der Analyse.

Deutlicher Rückgang beim prospektierten Volumen
Scope zufolge wurden im ersten Halbjahr 15 Publikums-AIF von der Bafin zum Vertrieb zugelassen, zwei mehr als im Vorjahreszeitraum. Das prospektierte Eigenkapitalvolumen sank jedoch von rund 424 Millionen auf etwa 660 Millionen Euro.

Ähnlich sieht es bei den Vermögensanlagen aus, die einer Prospektpflicht unterliegen – andere Vermögensanlagen wie Crowdinvestments hat Scope nicht untersucht. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres genehmigte die Bafin 16 entsprechende Investmentprodukte, sieben mehr als im ersten Halbjahr 2019. Das gesamte zu platzierende Volumen sank jedoch von 144 auf 127 Millionen Euro. (bm)