Das Investmentaufkommen bei Immobilien ist europaweit vor allem in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres deutlich zurückgegangen. Aber nicht in allen Ländern. Während es in Deutschland deutlich zweistellig gesunken ist, hat es in anderen Ländern umso stärker zugenommen, in einem sogar dreistellig. Und dem Rückgang in Deutschland zum Trotz, konnten einige Immobilienmanager ihr betreutes Investmentvolumen massiv ausbauen.

Mit der Deutschen Invest Immobilien und der Industria sind darunter auch zwei Investmentanbieter, die auf Wohnimmobilien fokussieren. Das ist insofern bemerkenswert als der Wohnungsbau besonders stark unter der hohen Inflation leidet: Die Baupreise sind phasenweise doppelt so stark gestiegen wie die allgemeine Preissteigerung, und im Wohnungsbestand zeigt sich das Problem, dass die Teuerung im Gegensatz zu vielen gewerblichen Mietverhältnissen nicht oder nur in geringem Umfang auf die Mieter umgelegt werden kann. Es zeichnet sich ab: Die Preise für Wohnimmobilien fallen.

Wenig Aussicht auf kurzfristige Veränderung
Angesichts atemberaubender Preissteigerungen für Wohnimmobilien, wie wir sie sie in den vergangenen Jahren gesehen haben, mag die aktuelle Korrektur als moderat bezeichnet werden. Auch dass die Inflationsrate 2022 in Deutschland anstatt 7,9 aufgrund einer Neuberechnung jetzt nur noch 6,9 Prozent betrug, könnte als Vorbote einer Entspannung gelesen werden. Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei Donner & Reuschel, bleibt jedoch skeptisch. Betrachte man nämlich die Kerninflationsrate, also die Teuerungsrate ohne die Komponenten Energie und Nahrungsmittel, dann zeige sich eine weiterhin steigende Tendenz. "Entsprechend bleibt auch die EZB vorerst bei ihrem restriktiven geldpolitischen Kurs", sagt Mumm. "Eine Leitzinserhöhung durch die EZB in Höhe von 0,50 Prozentpunkten Mitte März ist so gut wie sicher." Und er erwartet schon im zweiten Quartal weitere Schritte.

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