Sachwertinvestments galten viele Jahre als "nicht mit den Kapitalmärkten korreliert". Das hat sich in der globalen Finanzkrise in den Jahren nach 2008 als Trugschluss erwiesen, denn es zeigte sich, dass die Verflechtungen und wechselseitigen Abhängigkeiten doch größer waren als es die Story vom eigenständigen Wirtschaften suggerierte. Auch in der Bestandsaufnahme der Schäden, die das Coronavirus angerichtet haben wird, wird eine Erkenntnis sein, dass fast jede Erkenntnis endlich ist.

Es gibt aber dennoch eine Eigenschaft bei Sachwertinvestments, die für relative Stabilität sorgt: Sachwertinvestitionen sind in der Regel Langfristinvestitionen. Stimmt man das Investitionsvehikel darauf ab, dann können kurzfristige Einschläge möglicherweise langfristig geglättet werden.

Beispiel Offene Immobilienfonds
Es war der fehlende Gleichlauf der Fristen, der den offenen Immobilienfonds vor gut zehn Jahren zum Verhängnis wurde. Immobilien müssen langfristig finanziert und bewirtschaftet werden. Die jederzeitige Liquidierbarkeit, wie sie vor Verabschiedung des Kapitalanlagegesetzbuchs angeboten wurde, stand dazu im krassen Widerspruch. Die Einführung von Mindesthalte- und Kündigungsfristen ging insofern in die richtige Richtung. Im quartalsweisen Überblick über aktuelle Sachwertangebote, listet FONDS professionell seit diesem Jahr auch ausgewählte offene Immobilienfonds auf. Einstweilen haben sich offene Immobilienfonds inmitten der Coronakrise vergleichsweise gut geschlagen.

In der Detailanalyse zweier aktueller geschlossener Fonds, regelmäßiger Gegenstand des "Sachwertradars", finden Sie in der aktuellen Ausgabe von FONDS professionell ab Seite 248 den Wealthcap Immobilien Deutschland 42 und den DFV Hotels Flughafen München. Bei ihnen ist einstweilen aus emotional nachvollziehbaren Gründen der Vertrieb ins Stocken geraten. In längerfristiger Perspektive wird man eine Anlageentscheidung daran ausrichten, ob man der Überzeugung ist, dass der aktuelle Lock-down ein Ende finden wird, und ob es danach und in langfristiger Perspektive wieder ein Wirtschaftsleben geben wird – mit in Büros live anwesenden Mitarbeitern und Geschäftsreisenden, die Kunden, Partner und Veranstaltungen vor Ort besuchen. (tw)