Der jüngste Konjunkturbericht der US-Notenbank, der die Erwartungen amerikanischer Unternehmen der kommenden Monate widerspiegelt, zeichnet ein düsteres Bild. Inflation, Zinssteigerungen und Fachkräftemangel haben der guten Stimmung einen Dämpfer verpasst. Dabei lief es in der ersten Jahreshälfte noch rund: Etwa 60 Prozent des weltweiten kommerziellen Immobilienumsatzes entfielen auf Kanada und die Vereinigten Staaten.

Das deutsche Angebot, in US-Immobilien zu investieren, ist gleichwohl recht groß. Der Fondsanbieter Deutsche Finance bietet allein mit zwei Fonds ein Volumen von 315 Millionen US-Dollar zur Zeichnung an. Auch die Fonds von US-Immobilien-Spezialist Jamestown umfassen in der Regel hohe dreistellige Millionenbeträge, der Fonds Nr. 32 steht unmittelbar vor Vertriebsstart.

Die Anbieter sind gelassen
Die Zuversicht der Anbieter rührt unter anderem daher, dass die meisten von ihnen die vergangenen Jahre des Booms genutzt haben, Bestände zu verkaufen und dabei sehr gute Erlöse erzielt haben. Jamestown etwa verkaufte im Dezember vergangenen Jahres aus dem Portfolio des Fonds Co-Invest 5 eine Mietwohnanlage und sechs Shoppingcenter. Die Verkaufspreise lagen beim Drei- beziehungsweise Zweieinhalbfachen der Einstandspreise. "Ein glücklicher Zeitpunkt", urteilt Christoph Kahl, Gründer und Geschäftsführer des Kölner Fondsanbieters Jamestown, und dürfte damit zugleich auch den Zeitpunkt seines Rückzugs aus dem operativen Geschäft gemeint haben.

Generell gilt der US-Immobilienmarkt als so vielfältig, dass sich auch vor dem Hintergrund aufziehender Krisen immer wieder interessante Nischen auftun. Anbieter TSO setzt beispielsweise verstärkt auf Selbstlagerzentren im wirtschaftlich nach wie vor boomenden Großraum Atlanta, BVT auf große Mietwohnanlagen, die angesichts größer werdender Schwierigkeiten bei der Finanzierung von Eigentumserwerb stärker nachgefragt werden. (tw)


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