Nach rund zwei Jahren Zitterpartie steigt das Interesse wieder, Wohneigentum zu erwerben. In vier der acht größten deutschen Städte liegen die Angebotspreise bereits über denen des Vorjahrs. "Angesichts stabiler Zinsen und unzureichender Mietangebote rückt das Thema Immobilienkauf wieder stärker in den Vordergrund. Der Angebots-Überhang am Kaufmarkt baut sich bereits ab. Daher nehmen wir an, dass die Kaufpreise in Zukunft steigen werden", sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin des Maklerportals Immoscout24, das das Wohnbarometer erstellt.

Die Preise sind noch unter Vorjahresniveau, aber sie steigen
Im ersten Quartal 2024 stieg deutschlandweit der durchschnittliche Angebotspreis für Bestandswohnungen um 0,6 Prozent auf 2.490 Euro pro Quadratmeter. In Köln und München sind die Preise in den vergangenen drei Monaten mit 1,5 beziehungsweise 1,3 Prozent am stärksten gestiegen. In Düsseldorf sind sie leicht gesunken.

Im Vergleich zum Vorjahr bewegen sich die Wohnungspreise gleichwohl noch auf einem niedrigeren Niveau. Deutschlandweit wird eine Bestandswohnung im Schnitt 2,5 Prozent günstiger angeboten als im ersten Quartal 2023. In Frankfurt und Berlin fallen die Preisabschläge mit 5,4 beziehungsweise 5,1 Prozent am größten aus. In Leipzig sind die Angebotspreise gegenüber dem Vorjahr hingegen um 3,4 Prozent deutlich gestiegen.

Bei Gewerbeimmobilien keimt ebenfalls Hoffnung auf
Auch die Stimmung bei Kreditgebern für Gewerbeimmobilien hellt sich auf. Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (Difi), der vom Immobiliendienstleister JLL und dem Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut ermittelt wird und "Bloomberg" vorab vorliegt, ist im ersten Quartal deutlich gestiegen. Der Difi kletterte gegenüber dem vierten Quartal um 25,5 Punkte und erreichte damit einen Stand von minus 12,8 Punkten. Er bildet die vierteljährlichen Einschätzungen von Immobilienfinanzierern ab.

Die Immobilienmärkte waren in den vergangenen beiden Jahren aufgrund steigender Zinsen und sinkender Bewertungen unter Druck geraten. Besonders groß waren die Turbulenzen bei Büroimmobilien. Hier kommt erschwerend der Trend zum Homeoffice hinzu, der zu hohen Leerständen geführt und die Risiken für die Finanzierer weiter erhöht hat. In Frankfurt etwa war im ersten Quartal rund ein Zehntel der Mietflächen ungenutzt. (tw)