Die Rahmenbedingungen, um Immobilien zu finanzieren, verbessern sich allmählich. Es ist inzwischen wieder einfacher geworden, Wohneigentum zu finanzieren, zeigt der Kaufkraftindex des Maklerportals Immowelt an, der seit 2017 die Entwicklung und wechselseitige Beeinflussung von Angebotspreisen für Bestandswohnungen, Bauzinsen und Durchschnittsgehältern darstellt.

Verglichen mit dem bisherigen Tiefstwert vom Dezember 2022 ist der Index um zwölf Prozent gestiegen. In erster Linie sei das auf die wieder gesunkenen Zinsen zurückzuführen, begründet Immowelt. Zugleich seien die Angebotspreise für Wohnimmobilien noch weiter gefallen, sie befänden sich auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2021, konstatiert Immowelt. Kurz bevor Mitte 2022 eine erste Zinserhöhung stattfand, die die Zinswende einläutete, waren Wohnungspreise auf ein Allzeithoch geklettert. Im Vergleich dazu sind sie inzwischen um zehn Prozent zurückgekommen.

2022 sank die Immobilien-Kaufkraft um 18 Prozent
Als nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine die Kosten für Energie stark anstiegen, nahm auch die Inflation stark zu. Die EZB-Maßnahmen, die ergriffen wurden, sie einzuhegen, sorgten ihrerseits für einen starken Anstieg von Baufinanzierungen und Baukosten. Während es in der Niedrigzinsphase zehnjährige Darlehen für rund ein Prozent gab, war der Zins für Immobilienkredite zwischenzeitlich auf über vier Prozent angestiegen.

Etwas verzögert gingen in der Folge auch die Immobilienpreise runter, aber nicht so stark, dass der Preisrückgang die Finanzierungsmehrkosten hätte kompensieren können. Folglich ging die Kaufkraft runter, im Jahr 2022 um 18 Prozent.

Auf Immobilienkäufer könnten wieder bessere Zeiten zukommen
Im Laufe des Jahres 2023 haben sich die Leitzinsen nur noch leicht erhöht und die Immobilienpreise sind weiter gesunken. Als dann Ende des Jahres die Bauzinsen sanken, erhöhte sich die Kaufkraft wieder ein wenig. "Insgesamt befindet sich der Kaufkraftindex aktuell 37 Prozent unter dem Wert zu Beginn der Aufzeichnung 2017. Doch auf Immobilienkäufer könnten nun wieder bessere Zeiten zukommen", lautet das Fazit von Immowelt. (tw)