Die Finanzaufsicht rügt die deutschen Versicherer. Diese müssen ihre Sicherheitsvorkehrungen gegen Cyberangriffe deutlich verbessern, fordert die Bafin laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ). Die Behörde begründet ihre Kritik auf einer Umfrage zur IT-Sicherheit, die sie vergangenes Jahr gestartete hatte und deren Ergebnisse sie nun in der aktuellen Ausgabe ihres Journals veröffentlichte. 

"Insgesamt ist zu konstatieren, dass in der Branche deutlicher Verbesserungsbedarf beim Thema Cybersicherheit besteht", heißt es in dem Journal. Daher wolle die Aufsicht noch in diesem Jahr mit systematischen Prüfungen der IT der Versicherer beginnen. Das verwundert nicht: Die Branche ist bekannt für Computer-Probleme. Legendär sind die fehlerhaften Abrechnungen von Lebenspolicen durch die Ergo. Auch die IT-Spezialisten des Branchenprimus Allianz bekleckern sich in der Vergangenheit nicht immer mit Ruhm.

Hufeld sehr besorgt über IT der Finanzdienstleister und Versicherer
Bei den Banken ist die Bafin schon einen Schritt weiter. Diese verpflichtete die Aufsicht im vergangenen November, ihre teilweise völlig veraltete IT-Struktur schleunigst auszubauen und zu verbessern. Dazu veröffentlichte sie die "Bankaufsichtliche Anforderungen an die IT" (BAIT), die seit dem in Kraft sind und einen zentraler Baustein für die IT-Aufsicht über den Bankensektor in Deutschland darstellen.

Bafin-Präsident Felix Hufeld ist schon länger wegen der mangelnden IT-Sicherheit bei vielen Banken und Versicherern besorgt. Auf einer Konferenz im vergangenen Jahr bezeichnete er die Lage der SZ zufolge als "verheerend". Ein großes Problem seien die veralteten IT-Systeme vieler Gesellschaften. (jb)