Allianz gelingt Blitzstart mit neuartiger Rentenversicherung
Mit der "Private Finance Police" partizipieren Kunden an der Wertentwicklung von Infrastrukturprojekten und anderen alternativen Anlagen im Sicherungsvermögen der Allianz. Das neue Produkt kommt offensichtlich gut an, zeigen erste Zahlen und Rückmeldungen aus dem Vertrieb.
Die Allianz hat binnen zwei Monaten mehr als 1000 Verträge ihrer neuen "Private Finance Police" (PFP) abgeschlossen. "Dieses Ergebnis liegt über unseren Erwartungen", teilte ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE mit.
Die PFP kam Mitte Oktober auf den Markt. Vor Weihnachten sei die Marke von 1000 geschlossenen Policen geknackt worden, so der Sprecher. Das neue Produkt ist die erste Rentenversicherung, mit der Kunden in Reinform an der Entwicklung der alternativen Investments im Sicherungsvermögen der Allianz Leben teilhaben – also an nicht börsengehandelten Anlagen wie Infrastrukturprojekten, Immobilienfinanzierungen oder erneuerbaren Energien.
Es locken fünf bis sieben Prozent Rendite im Jahr
Deutschlands größter Lebensversicherer hat den Anteil der alternativen Anlagen im Deckungsstock über die vergangenen Jahre deutlich ausgebaut. "Der Anteil soll mittelfristig auf bis zu einem Drittel der Kapitalanlage ausgebaut werden", so der Allianz-Sprecher.
Die PFP-Verträge spiegeln die Entwicklung eines sogenannten Referenzportfolios, das im Sicherungsvermögen der Allianz Leben bestehende alternative Anlagen abbildet – in Summe handelt es sich dem Versicherer zufolge um mehr als 1000 Einzelprojekte. "Nach Kapitalanlagekosten betragen die langfristigen Renditechancen fünf bis sieben Prozent", so der Sprecher. Diese im Vergleich zu sicheren Anleihen üppige Rendite erklärt sich vor allem aus der Illiquiditätsprämie: Die alternativen Investments sind nur eingeschränkt handelbar. Im Fall der Fälle können die PFP-Kunden ihre Policen dennoch kündigen.
Thomas Wiesemann, Vorstand Maklervertrieb der Allianz Lebensversicherung, stellt die "Private Finance Police" und weitere Neuerungen seines Hauses am Mittwoch, 29. Januar, auf dem FONDS professionell KONGRESS in Mannheim vor – hier geht es zu den Vortrags-Details.
"Sehr positive Rückmeldung von Maklern und Vertretern"
Die Allianz vermarktet ihre "Private Finance Police" an ein gehobenes Klientel: Ein Einstieg ist ab 25.000 Euro möglich. Das neue Produkt sei für Kunden geeignet, "die Risiken eingehen und auf eine Beitrags- und Mindestkapitalgarantie verzichten können", heißt es auf der Website des Unternehmens.
"Die Beratung zur 'Private Finance Police' übernehmen besonders qualifizierte, kapitalmarktaffine Vermittler", teilt der Versicherer auf Anfrage der Redaktion mit. Vermittler ohne diese spezielle Expertise könnten ihren Kunden mit Hilfe eines entsprechend qualifizierten Kollegen Zugang zur PFP ermöglichen. Bei den derzeit laufenden Jahresauftaktveranstaltungen erhalte die Allianz "eine sehr positive Rückmeldung von Maklern und Vertretern", berichtet der Sprecher. "Fast jedem fallen Kunden ein, für die das neue Angebot interessant ist." (bm)
Kommentare
Leider keine direkte Beteiligung, sondern nur künstliche Konstruktion - mit allen entsprechenden Insolvenzrisiken
AntwortenIch hatte mich voriges Jahr schon sehr auf die Police gefreut. Bis ich -durch vielfache Nachfragen- davon erfuhr, dass es eben KEINE Beteiligung an diesen Vermögen gibt, sondern gewissermaßen ein Maßstab, ein "Index" kreiert wird, an dessen Entwicklung man dann beteiligt ist. Also kein bspw. Sondervermögen, sondern ein schuldrechtlicher Anspruch. Daher für mich nicht zu gebrauchen, sehr schade! Denn in diesem Marktsegment ist die Allianz sehr erfolgreich. Ein Zertifikat o.ä. führt das Ganze aber ad absurdum. Bleibt zu befürchten, dass diesbezüglich die meisten Vertreter vermutlich gar nicht nachfragen bzw. dieses Risiko und diesen Sachverhalt den entsprechenden Kunden gar nicht konkret vermitteln - und dann wird es ein Renner....
schutzwürdig am 27.01.20 um 17:15