Die Allianz dünnt ihr Agenturnetz in den neuen Bundesländern aus. Aktuell betreibt die hauseigene Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG (ABV), die den Ausschließlichkeitsvertrieb des Versicherers verantwortet, in Ostdeutschland rund 2.500 Agenturen, die in 18 Geschäftsstellen organisiert sind. Im Rahmen des "ABV Zukunftsprogramms" zur strategischen Weiterentwicklung wird die Gesellschaft circa 500 Agenturen schließen, vor allem im ländlichen Bereich, und die Zahl der Geschäftsstellen auf 15 reduzieren, wie sie in einer Pressemitteilung schreibt. 

Als Gründe gibt die Vertriebstochter der Allianz die geänderten Rahmenbedingungen in den neuen Bundesländern an. "Eine rückläufige und im Quervergleich stark alternde Bevölkerung, eine schleichende Entvölkerung der ländlichen Regionen und die zunehmende Urbanisierung sind externe Treiber des tiefgreifenden Wandels im Nordosten“, heißt es in dem Schreiben. "Wie in vergleichbaren Fällen der Vergangenheit auch, ist sich die ABV ihrer Verantwortung als Arbeitgeber für ihre Mitarbeitenden und als Geschäftspartner für ihre Vertreterinnen und Vertreter sehr bewusst", so Andreas Kanning, Vorstandsvorsitzender der ABV. "Wir reagieren frühzeitig auf die grundlegenden Veränderungen aus Demografie und Kundenverhalten."

Keine betriebsbedingten Kündigungen
Die von den Schließungen betroffenen gebundenen Versicherungsvertreter sollen aber Job-Alternativen bekommen, beispielsweise als Agenturpartner oder Kundenberater im Vertrieb. So kündigte die ABV die Gründung neuer, größerer Agenturen im städtischen Bereich an. Bei der Reduzierung der Geschäftsstellen solle es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die ABV betont ferner, dass sie die Zahl der Ausbildungsplätze für Kaufleute für Finanzen und Versicherungen sowie Bürokaufleute auf 100 Einstellungen pro Jahr erhöhen werde. (jb)