Traditionen muss man pflegen. Das denken offenbar immer noch viele deutsche Verbraucher und setzen bei ihrer privaten Altersvorsorge weiterhin auf die eigenen vier Wände. Das ergab die aktuelle Umfrage "HDI Berufe-Studie 2023" des Marktforschungsunternehmens Yougov im Auftrag der HDI Versicherung unter knapp 3.900 Berufstätigen in den Monaten Mai und Juli. Börsennotierte Wertpapiere wie Aktien oder Fonds bleiben die Nummer zwei in diesem Ranking der "vertrauenswürdigsten Vorsorgeformen". Private Lebens- und Rentenversicherungen verlieren dagegen seit 2020 an Bedeutung.

Immobilien behielten zwar ihren Spitzenplatz. Doch auch ihre Beliebtheit sank in den vergangenen Jahren: Waren im Jahr 2020 noch 51 Prozent der Berufstätigen der Meinung, dass ein Eigenheim die vertrauenswürdigste Altersvorsorge sei, ist diese Quote seither jedes Jahr schrittweise auf inzwischen 42 Prozent gefallen. Auch börsennotierte Wertpapiere wie Aktien oder Fonds verteidigten zwar Platz zwei des Rankings, erhielten mit 22 Prozent Nennung aber weniger Zustimmung als im Vorjahr (25%). Allerdings hatte ihre Zustimmungsquote 2020 nur bei 19 Prozent gelegen.

Lebenspolicen abgeschlagen
Private Versicherungsprodukte, die 2020 und 2021 noch mit einer Nennung von jeweils 24 Prozent Platz zwei in dem Ranking erreichten, landeten nun auf Platz fünf (18%). 2022 kamen sie noch auf Platz vier mit einer Nennung von 22 Prozent. Überholt wurden sie in der aktuellen Umfrage neben Fonds und Aktien von vermieteten Immobilien (20%) und Bargeld mit einer Nennung von 19 Prozent. Immerhin einen Ausweg gibt es für Versicherer: Fondspolicen – und das mit Erfolg: "Wir verzeichnen derzeit einen noch nie da gewesenen Nachfrage-Boom nach aktienbasierten Fondspolicen", berichtet Jens Warkentin, Vorstandsvorsitzender von HDI Deutschland. (jb)