Der deutsche Zweig der niederländischen KAS Bank wirbt hierzulande für eine Übernahme der Betriebsrentenmodelle unserer europäischen Nachbarn. Die bei Deutschen so beliebten Lösungen mit einer garantierten Mindestleistungen seien wegen der Minizinsen nicht mehr finanzierbar. Der niederländische Dienstleister für Einrichtungen der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) spricht sich daher für Systeme ohne Garantien und auch ohne Arbeitgeberhaftung aus.

Die KAS Bank verweist in dem Zusammenhang auf die Probleme, die eine Reihe von Pensionskassen bei der Erfüllung ihrer Leistungsversprechen haben. "Wenn führende Vertreter der bundesdeutschen Pensionslandschaft plötzlich über Leistungskürzungen nachdenken, ist das ein Signal für die gesamte Branche. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis weitere bAV-Einrichtungen diesem Beispiel folgen und ebenfalls Leistungsansprüche kürzen", prognostiziert Frank Vogel, Geschäftsleiter des Deutschlandzweigs der KAS Bank.

Die Bank hält aber einen Wechsel zu sogenannten Defined-Contribution-Modellen (DC) in Deutschland nicht für realistisch. Bei diesen wird lediglich die Höhe der vom Arbeitgeber beigesteuerten Beiträge festgelegt. Die daraus resultierenden Zahlungen in der Rentenphase werden vollkommen offen gelassen.

Mix aus zwei Modellen
Eine Alternative ist aus Sicht der Bank eine Mischform aus folgenden zwei Ansätzen: Den aus Großbritannien stammenden Defined-Ambition-Modellen (DA) und Collective-Defined-Contribution-Modellen (CDC). Erstere peilen ein bestimmte Rentenhöhe, ohne diese aber zu garantieren. Bei CDC-Modellen beruhen die späteren Zahlungen aus dem angesparten Kapital jedes Kunden sowie aus einem kollektiven Kapitalstock. Der wird für eine große Anzahl von Leistungsberechtigten gebildet.

Die KAS Bank argumentiert, das eine Kombination aus beiden Modellen durch den kollektiven Kapitalstock für eine gewisse Absicherung gegen Leistungskürzungen bei individuellen Verträgen sorgen. Und Arbeitgeber müssen nicht für Garantieleistungen haften. (jb)