Der Arag-Versicherungskonzern ist zuversichtlich, dass der Verkauf seiner Lebenssparte noch in diesem Monat von der Finanzaufsicht Bafin genehmigt wird. Das berichtet der Branchendienst "Versicherungswirtschaft heute" unter Berufung auf Angaben von Arag-Vorstandschef Paul-Otto Faßbender.

Der in Familienbesitz befindliche Versicherer hatte im vergangenen Herbst bekannt gegeben, dass er seine Lebensversicherungssparte an den Run-Off-Spezialisten Frankfurter-Leben-Gruppe verkauft hatte. Hinter der Gruppe stehen die Frankfurter BHF-Bank und die chinesische Fosun International. Die Arag trennte sich von einem Bestand, der insgesamt 322.000 Verträge umfasst (die wichtigsten Fragen rund um das Thema Run Off beantwortete FONDS professionell ONLINE bereits).

Grund für Verkauf ist die Tiefzinsphase
Als Grund für den Verkauf gab der in Düsseldorf ansässige Versicherer damals die anhaltende Tiefzinsphase in Europa an. Dadurch verliere das deutsche Lebensversicherungsgeschäft weiter an Attraktivität. Die Arag wolle vielmehr das Sach- und Krankenversicherungsgeschäft in Deutschland forcieren sowie das Rechtsschutzgeschäft weiter internationalisieren.

Die Lebenssparte drückt auch die Solvabilitätsquote des Versicherers: Erwartet wird eine Bedeckungsquote von "deutlich klar" über 200 Prozent mit Übergangsmaßnahmen. Ohne diese sollen es immer noch mehr als 150 Prozent sein. 2017 solle der Solvenz-Bericht dann den Lebensversicherer nicht mehr miteinschließen, der ohne Übergangsmaßnahmen eine Solvenzquote von null Prozent habe. (jb)