Die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG) befürchtet Stellenabbau im Zuge der bevorstehenden Fusion zwischen der Barmenia und der Gothaer. Daher fordert sie die Gesellschaften auf, für eine bessere Absicherung der Beschäftigten zu sorgen. "Die bisher von den Arbeitgebern angebotenen Schutzzusagen sind bei Weitem nicht ausreichend", kritisiert Gaby Mücke, Vorsitzende der Organisation in einer Mitteilung. Der angebotene Kündigungsverzicht von drei Jahren reiche weder zeitlich noch inhaltlich, um den Beschäftigten einen wirklichen Schutz zu bieten.

Bei einer Fusion, so lehrten es alle Erfahrungswerte mit vorangegangenen Beispielen, "werde aus eins und eins niemals zwei, sondern es entfallen immer Arbeitsplätze", führt die NAG weiter aus, die bisher nicht tariffähig ist. Naheliegenderweise werde nicht jede Doppeltätigkeit – etwa in Stabsstellen, der IT, dem Vertrieb oder vielen anderen Bereichen – aufrechterhalten. Dabei ist es oft so, dass sich die Synergieeffekte erst einige Jahre nach der Fusion ergeben und gehoben werden sollen. "Am Anfang brauchen die Unternehmen oft Mann und Maus", so Mücke. "Aber nach einigen Jahren kommt dann der Personalabbau." Deshalb seien die bisher angebotenen drei Jahre viel zu kurzfristig.

Versicherer: Kritik ist unbegründet
Die beiden Versicherer weisen die Kritik der NAG als "vollkommen unbegründet" zurück, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Beide verweisen erneut auf die dreijährige Beschäftigungsgarantie, die für alle Mitarbeitenden ab dem ersten Tag der Fusion gelten werde. Eine Sprecherin der Gothaer weist den Meldungen zufolge ferner darauf hin, dass man alle Mitarbeiter brauche. Schon heute habe man Schwierigkeiten, alle offenen Stellen zu besetzen. (fp)