Den meisten Umsatz mit Basisrenten machen derzeit Makler mit Produkten von Allianz, Alten Leipziger und Volkswohl Bund. Bei vielen Gesellschaften liegt das Geschäft aber am Boden. Das mag daher rühren, dass die Basisrente ursprünglich als nahezu einzige geförderte Altersvorsorgeform für Selbstständige konzipiert worden war. "Sie ist aber inzwischen auch ein ideales Instrument für die Altersvorsorge von gutverdienenden Arbeitnehmern, Frauen und der Generation 50 plus", sagt Steuerberater Thomas Dommermuth, Beiratsvorsitzender des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP).

Die Vorteile gerade der fondsgebundenen Variante gegenüber anderen staatlich geförderten Altersvorsorge-Varianten liegen auf der Hand: Zum einen ist ein wesentlich höheres gefördertes Volumen möglich. Dies ist für Gutverdiener, die auch einen höheren Steuersatz haben, und für die Generation 50 plus, der wenig Zeit bis zum Rentenbeginn bleibt, und die entsprechend hohe Beiträge leisten will, wichtig. Drittens kann das Produkt von jedermann abgeschlossen und das Fördervolumen familienintern verteilt werden.

Förderung hebelt Rendite deutlich
"Wer noch in diesem Jahr 10.000 Euro in eine Basisrente investiert, kann davon 8.800 Euro steuerlich absetzen", so Dommermuth. "Beim aktuellen Spitzensteuersatz erhält man rund 4.100 Euro als Steuern zurück, inklusive Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer", hat der Steuerberater ausgerechnet. Dieser Betrag erhöht sich jährlich bis auf etwa 4.600 Euro im Jahr 2025. "Trotz dieses Renditehebels wächst die Anzahl der Basisrenten-Verträge unverständlicherweise nur langsam", wundert sich IVFP-Geschäftsführer Michael Hauer. In der Tat kamen laut GDV-Statistik 2018 nur 77.000 neue Verträge hinzu (2007: 318.000). Im Bestand befinden sich inzwischen 2,2 Millionen Basisrentenversicherungen.

"Die Basisrente ist für viele Personen mit höherem Einkommen eine echte Perle der Altersvorsorge, verlangt aber angesichts der Tarifvielfalt genaueres Hinsehen der Berater", so Hauer, der zugleich Professor für Finanzmärkte und Financial Planning an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden ist. Er verweist auf das inzwischen zehnte Basisrenten-Rating des Instituts, das dem Riester-Rating folgt (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Neues Rating von Basisrenten-Versicherungen
Dabei wurden 90 Tarife von 38 Versicherern auf bis zu 79 Kriterien hin untersucht. Die Tarife werden mit den Bewertungen "exzellent", "sehr gut" oder "gut" bedacht, sowohl im Gesamtergebnis als auch in den vier Teilbereichen Unternehmen, Rendite, Flexibilität sowie Transparenz/Service.

Die Versicherer sind innerhalb der Gesamtnoten alphabetisch sortiert. Dabei hat das Institut sechs Produktkategorien unterschieden – klassische Renten, neue Klassik-Renten, Indexpolicen, Fondsrenten mit und ohne Garantien sowie Comfort-Fondspolicen. Bei letzteren managt der Versicherer die Anlage allein, der Kunde hat bewusst keine freie Fondsauswahl oder Wechselmöglichkeit in andere Anlagekonzepte.

Versicherer anspornen
Die Rating-Ergebnisse stehen online auf der Website des Instituts zur Verfügung. Die Rating-Methodik ist ebenfalls transparent onlder Schulnoten verzichtet. Dafür wurde ein Korridor eingerichtet, innerhalb dessen dann die Bewertungen (exzellent, sehr gut oder gut) zustande kamen. Dass keine schlechteren Bewertungen veröffentlicht werden, hat Methode. "Wir wollen nicht auf schlecht abschneidende Gesellschaften draufhauen, sondern sie durch das Rating zu künftig besseren Produkten anspornen", sagte Hauer auf Nachfrage von FONDS professionell ONLINE.

Das werde schon seit zehn Jahren erfolgreich praktiziert. Die Nennung der Besten führe beispielsweise zu Nachfragen der Makler bei Gesellschaften, die noch nicht oder nicht mehr zum Spitzenkreis gehören. "Das erzeugt in Sachen Produktqualität genau den Druck auf die Versicherer, den der Markt braucht", so Hauer weiter. Als jüngste Beispiele von Produktverbesserungen im Basisrenten-Rating nennt er diese Anbieter: Ergo, Inter und Volkswohl Bund. 

Die besten Basis-Fondsrenten ohne Garantie
Bei Basis-Fondsrenten ohne Garantie schnitten fünf Tarife exzellent ab (siehe Tabelle), weitere 19 sind sehr gut. Kein einziger Anbieter schaffte jedoch eine exzellente Bewertung in allen vier Teilbereichen.

Hier kommt die Tabelle hin: Top-Tarife fondsgebundener Riester-Renten mit Garantie

Wie Hauer erklärt, sind die Basisrententarife inzwischen auch in die IVFP-Tarifvergleichssoftware fairgleichen.net, dem Vergleichsrechner auf "Mitmach-Basis", integriert worden. Der Rechner für Rentenpolicen war Anfang Juli gestartet worden (FONDS professionell ONLINE berichtete). (dpo)