Es kommt noch mehr Bewegung in den Markt für Produkte zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV), die auf dem Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) mit dem neuen Sozialpartnermodell basieren. Unter dem Namen "Initiative Vorsorge" haben sich die Versicherer Alte Leipziger, die Lebensversicherung von 1871, die Neue Bayerische Beamtenversicherung und die Volkswohlbund Lebensversicherung zu einem Konsortium zusammengeschlossen. Ziel ist es, gemeinsam eine Lösung für das neue bAV-Modell anzubieten, teilen die Unternehmen mit.

Mit dem BRSG, das seit Jahresbeginn in Kraft ist, will der Gesetzgeber die bAV vor allem für kleine und mittlere Unternehmen attraktiver machen. Dadurch sollen mehr Arbeitnehmer die Möglichkeit erhalten, mit einer Betriebsrente vorzusorgen. Sofern sich die Tarifparteien im Sozialpartnermodell – dem Herzstück des Gesetzes – auf reine Beitragszusagen einigen, haften die Arbeitgeber weder für eine bestimmte Rendite noch für den Erhalt der eingezahlten Beiträge. Den Versorgungsträgern ist es in diesem Fall sogar verboten, Garantien zu geben.

Der Fünfte im Bunde: HSBC Global Asset Management
Da die Kapitalanlage bei bAV-Produkten ohne Garantien deutlich freier ist, entstehen größere Chancen auf eine höhere Rendite. "Um diese nutzen zu können, ist viel Erfahrung in der freien Kapitalanlage notwendig", schreiben die in der "Initiative Vorsorge" zusammengeschlossenen Versicherer. Daher haben sich die Unternehmen mit HSBC Global Asset Management einen weiteren Spezialisten ins Boot geholt: Gemeinsam werden die Partner die bAV-Lösung "LebensRente" anbieten. Diese könne individuell an die Bedürfnisse der Sozialpartner angepasst werden und soll sich durch hohe Transparenz und geringe Kosten auszeichnen, heißt es.

Mit der "Initiative Vorsorge" geht nun das dritte Konsortium an den Start, das eine Lösung für das Sozialpartnermodell auf den Markt bringt. Bereits kurz nach der Verabschiedung des BRSG im Juni 2017 hatten die Versicherer Barmenia, Debeka, Gothaer, Huk-Coburg und Stuttgarter ihren Zusammenschluss zum "Rentenwerk" bekannt gegeben. Seit März dieses Jahres bietet das "Rentenwerk" eine flexible Betriebsrente an, die Arbeitgeber und Gewerkschaften an ihre Bedürfnisse anpassen können. Auch der Versicherer R+V und der Asset Manager Union Investment haben gemeinsam ein Zielrenten-Produkt entwickelt. Die beiden Versicherer Zurich und Talanx kooperieren ebenfalls bei einer bAV-Lösung für das Sozialpartnermodell. (am)