Mehr als die Hälfte der Bundesbürger (54%) macht sich angesichts der anhaltenden Inflation Sorgen, nicht genug Geld für die Absicherung der eigenen Arbeitskraft zu haben. Bei Frauen ist diese Angst besonders ausgeprägt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie im Auftrag des Versorgungswerks Metallrente. Für die Untersuchung hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar Public 2.013 Menschen im Alter zwischen 14 und 45 Jahren befragt. Die Analyse wurde erstmals 2020 erstellt und 2023 in einer zweiten Erhebungswelle fortgesetzt.

Unter den befragten Frauen zeigen sich zwei Drittel besorgt darüber, sich eine zusätzliche Vorsorge etwa für den Fall einer Berufsunfähigkeit (BU) nicht leisten zu können (63%). Dies ist ein Anstieg um 21 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020. Mangelndes Geld wird als häufigster Grund für eine fehlende Arbeitskraftabsicherung genannt (38%). 2020 lag der Wert bei 28 Prozent. 

Angespannte finanzielle Lage auch bei männlichen Befragten
Aber auch bei den Männern ist die finanzielle Lage angespannter als noch vor drei Jahren. Hier ist der Anteil derjenigen, die erklären, dass ihnen das Geld für die Arbeitskraftabsicherung fehlt, von 21 auf 32 Prozent gestiegen. 

Gleichzeitig nimmt mehr als jeder zweite Befragte (54%) fälschlicherweise an, bei Berufsunfähigkeit durch eine staatliche Rente abgesichert zu sein. Diese Versorgungsillusion ist bei den Frauen geringer ausgeprägt als bei den Männern. Während die Hälfte (49%) der Frauen mit staatlichen BU-Leistungen rechnet, sind es bei den Männern 58 Prozent.

Angst vor psychischen Erkrankungen wächst
Zudem sind Frauen den Studienergebnissen zufolge deutlich sensibler bei der Vorstellung, im Laufe ihres Berufslebens psychisch zu erkranken und dadurch nicht mehr arbeiten zu können. 58 Prozent der Frauen bereitet dieses Szenario aktuell Sorge. Aber auch fast die Hälfte der befragten Männer (48%) sorgt sich, ihrer Arbeit aus psychischen Gründen nicht mehr nachgehen zu können. Zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 war es noch weniger als ein Drittel (30%).

Geld ist zweifelsohne ein entscheidender Faktor in Bezug auf die Vorsorgebereitschaft. Bei Haushalten mit einem geringen Einkommen bis 1.500 Euro sind die verfügbaren Mittel für die Vorsorge knapp. Hier geben nur 42 Prozent an, in irgendeiner Form finanziell abgesichert zu sein. Mit steigendem Haushaltseinkommen wächst auch der Grad der Versorgung. Bei Haushalten mit mehr als 3.500 Euro monatlichem Einkommen geben mehr als zwei Drittel (68%) an, für den Fall von Berufsunfähigkeit oder Erwerbsminderung vorzusorgen. (am)