Für eine Reihe an Lebensversicherungsgesellschaften lief es im vergangenen Jahr nicht so gut. Der Grund: Unterm Strich verloren sie Kundengelder, wie eine Auswertung des Online-Broker XTB, unterstützt von der Beratungsgesellschaft Barkow Consulting, auf Basis von Daten der Deutschen Bundesbank ergab. Demnach musste die Branche 2023 insgesamt 1,5 Milliarden Euro mehr an Kunden auszahlen, als sie über Prämien einnahm. Allein im dritten Quartal seien es 3,7 Milliarden Euro gewesen.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bestätigte diese Entwicklung auf Nachfrage von FONDS professionell ONLINE. Nach den aktualisierten Schätzungen für das Geschäftsjahr 2023 standen Beitragseinnahmen von 92 Milliarden Euro Leistungen von 98,6 Milliarden Euro gegenüber. 

Einbruch des Einmalbeitragsgeschäfts
Die Ursache für die Entwicklung war laut GDV zum einen ein Anstieg der Leistungen an die Versicherungskunden: Die Gesellschaften mussten mehr laufende Renten und Zahlungen aus Kapitallebensversicherungen stemmen. Zum anderen waren die Beitragseinnahmen rückläufig, weil das in den Vorjahren starke Einmalbeitragsgeschäft im Zuge der Zinswende eingebrochen war. Übrigens: Neu ist diese Situation nicht für die Versicherer. Bereits 2011 überstiegen dem GDV zufolge die Auszahlungen die Beitragseinnahmen. (jb)