Stornos von Lebens- und anderen Versicherungen sind höchst ärgerlich für Vermittler. Denn mit der Auflösung der Verträge verlieren sie auch ihre Provisionsansprüche. Daher ist es für sie eine generell gute Nachricht, dass die Stornoquote im Lebensbereich in den vergangenen zehn Jahren beständig rückläufig gewesen ist. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) unter Berufung auf das Branchenmagazin "Versicherungsjournal", das seinerseits wiederum Daten des Map-Reports ausgewertet hat. 

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) meldet für das Jahr 2018 eine Stornoquote von 2,6 Prozent, was der niedrigste Wert seit langer Zeit ist. Laut dem Map-Report liegt der Durchschnitt der Stornos in den vergangenen fünf Jahre bei drei Prozent.

Technisch bedingte Kündigungen
Allerdings gibt es eine große Spannweite bei den einzelnen Anbietern, wie auch ein Blick in die aktuelle Bafin-Erstversicherungsstatistik für das Jahr 2017 zeigt. So gibt es Versicherer wie die Ergo Vorsorge Leben und die WWK, die laut Bafin eine überdurchschnittlich hohe Kündigungsrate von 7,2 Prozent aufwiesen. Die auf Nettopolicen spezialisierte Mylife Leben aus Göttingen kam 2017 sogar auf neun Prozent Stornos.

Allerdings weist die FAZ in dem Artikel darauf hin, dass eine hohe Stornoquote auch technische Gründe haben kann und nicht notwenigerwweise auf schlechten Service oder mangelhafte Produkte zurückzuführen ist. Mylife etwa hat viele Restschuldversicherungen im Bestand, die durch den Abschluss neuer Kredite umgeschrieben werden, was offiziell aber als Storno erfasst wird.

Daneben gibt es Anbieter wie die Europa Leben, die laut Bafin eine Quote von 1,2 Prozent aufweist, oder die Hannoversche mit 1,2 Prozent. Ebenfalls niedrige Kündigungsquoten weisen Cosmos Direkt, Dialog oder R+V Leben mit je 1,7 Prozent auf. Denkbarer Grund: Unter den Gesellschaften mit einer niedrigen Stornoquote finden sich auffallend viele, die überwiegend Risikolebensversicherungen verkaufen, die seltener gekündigt werden, so die FAZ. (jb)